Musik Warum sich ein Konzert im Regen lohnt

Trier · Der Chor über Brücken und andere Musiker treten für einen guten Zweck auf. Dahinter steht ein Trierer Rotary Club.

 Musik kann auch im Regen Spaß machen – und helfen. Das beweisen die Musiker beim Benefizkonzert.

Musik kann auch im Regen Spaß machen – und helfen. Das beweisen die Musiker beim Benefizkonzert.

Foto: Clemens Sarholz

Der Himmel ist grau. Regen fällt. Schirme sind aufgespannt. Setzen kann man sich nicht, die Bänke sind zu nass. Die Luft ist schwül. Es gibt Probleme mit der Technik, die Bühne ist zu hoch gebaut worden. „Schlechte Kommunikation“, heißt es. Die Gesichter der Menschen: vergnügt. Kinder spielen im Regen, schlagen Räder – und bewegen sich ruckartig. „Das ist irgendein neuer Tanz. Auf YouTube wurde dieses Video schon millionenfach angeklickt“, sagt einer von der Seite.

Und wegen ihnen harren sie im Regen aus: Der Rotary Club Trier Porta hat zum fünften Benefizkonzert eingeladen. Julia Reidenbach steht mit ihrer Gitarre auf der Bühne. 60 Sängerinnen und Sänger warten auf ihren Einsatz. Er kommt. „Mamma Mia“ von Abba ertönt. Heute steht das Chorprojekt von Reidenbach auf der Bühne, um die sozialen Projekte vom Rotary Club Trier zu unterstützen. Sie singen acht Lieder, unter anderem von Michael Jackson und Creedence Clearwater Revival. Das kommt gut an. Ein vierstimmiger Kanon von dem Kinderliederkomponisten Uli Führe erklingt. Man hört den Spaß an der Sache. Der Name Chor über Brücken drückt aus, was der Chor verkörpert: viele Menschen mit unterschiedlichen sozialen und kulturellen Hintergründen aus verschiedenen Nationen finden hier zusammen. „Mir läuft die Gänsehaut runter, wenn ich sie singen höre“, sagt Ulrich Rass. Präsident des Rotary Club Trier Porta.

Dann tritt die Gruppe Männer auf. Männer singen Männerlieder. Von Udo Lindenberg, Peter Maffay, Marius Müller-Westernhagen, Herbert Grönemeyer. Es tanzen nicht viele, die Regenschirme sind im Weg. Die Gitarrenriffs sind präzise akzentuiert. Der Schlagzeuger rockt. Die Musiker verstehen offensichtlich ihr Handwerk.

Clubmeister Wolfgang Scholtes sagt zur Veranstaltungsreihe: „Immer war das Wetter furchtbar.“ Er organisiert und setzt sich wie seine Clubkollegen für gute Zwecke ein. Er zeigt Dienstbereitschaft im täglichen Leben. Die etwa 65 Mitglieder spenden jährlich Summen im fünfstelligen Euro-Bereich. Meistens für regionale Projekte. Dieses Jahr gehen die Erlöse zum Bauspielplatz nach Trier-West. „Ich möchte einfach ein bisschen was zurückgeben“, sagt Hajo Conrad vom Gemeindienst des Clubs. „Ich schätze, es kommen etwa 1500 Euro zusammen, die wir dann dem Bauspielplatz Trier-West übergeben“, sagt Scholtes.

Der Bauspielplatz ist eine Organisation der Caritas, die es ermöglicht, dass sozial benachteiligte Kinder eine Ferienfreizeit erleben können. Thomas Spahl ist als Besucher da. Er sagt: „Es ist für einen guten Zweck und ich habe mich im Vorhinein mit dem Bauspielplatz auseinandergesetzt. Ich bin überzeugt von dem Projekt.“ Er ergänzt: „Und außerdem finde ich die Musik von den Männern gut.“

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