Und der Oscar geht an ...

Die Verabschiedung des Haushalts ist die Königsdisziplin in der Kommunalpolitik. Die Haushaltsreden sind dabei ein schwerer und geradezu undankbarer Job, denn ihr einziger Zweck ist es, den Wert der eigenen Leistung an die Öffentlichkeit zu tragen, die aus eigenem Antrieb keine Antenne für derartige Dinge hat.

Um diese Leistung zu würdigen, verleiht der TV den Oscar für die beste Haushaltsrede. Keine Chance hatten in diesem Jahr die Grünen. Die 25 Minuten dauernden Ausführungen von Sigrun Priemer, die alles andere als uninteressant waren, drehten sich zu sehr um die Dinge, die ihre Fraktion wollte, aber nicht bekommen hat. Zu sehr von sich überzeugt war die UBM. Folgt man Manfred Maximinis Darlegungen, dann war seine UBM der Humus aller fruchtbaren Gedanken in der Trierer Stadtpolitik. Die FDP verlor sich trotz guter Absichten und Ansätze in zu vielen Zahlen. Es wurde eng zwischen CDU und SPD. Bertrand Adams punktete mit Kürze (zehn Minuten) und Optimismus, klagte nicht über Unmögliches und zeigte, wo es hingehen soll. Friedel Jaeger analysierte genau und attackierte hart. So kennt man ihn. In seiner 25-minütigen Rede steckte der an diesem Tag stärkste Inhalt, präzise dargelegt, scharf formuliert, auch für Viez-Jupp verständlich. Deshalb geht der Haushalts-Oscar diesmal an die SPD. j.pistorius@volksfreund.de

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