Viel mehr als ein Konfliktherd

Trier · Die Arbeitsgemeinschaft Trier der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) setzt sich seit mittlerweile zehn Jahren für die Freundschaft zwischen den beiden Völkern ein. Dieser Anlass wurde mit einem Festempfang in der Promotionsaula des Priesterseminars gefeiert.

Trier. Die Sicherheitsvorkehrungen für die Feier der DIG Trier in der Promotionsaula sind beträchtlich. Der Termin wurde zuvor nicht öffentlich bekannt gemacht, und nur geladene Gäste dürfen teilnehmen. Vor dem Eingang stehen zwei uniformierte Polizeibeamte.
Unter die Gäste haben sich mehrere Männer mit einem Knopf im Ohr, wie er für Personenschützer typisch ist, gemischt. Grund für diesen Aufwand ist der Ehrengast der Jubiläumsfeier: Der Botschafter des Staates Israels in Deutschland, Yakov Hadas-Handelsman, gratuliert persönlich und hält vor den 160 Anwesenden einen Vortrag über die aktuelle Situation in Israel und im Nahen Osten.
Dabei ist es ihm wichtig, dass Israel nicht immer nur mit den verschiedenen regionalen Konflikten in Verbindung gebracht wird. Zu selten werden die israelische Kultur und die wissenschaftlichen Errungenschaften des Landes beachtet. So hatten zum Beispiel viele Erfindungen in Israel ihren Ursprung. Der USB-Stick sei in Israel erfunden worden, was nur die wenigsten wissen, erklärt Hadas-Handelsman in seinem Vortrag.
Sein Ansinnen wird auch von den Mitgliedern der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Trier geteilt. Sie haben es sich als Kulturverein zum Ziel gemacht, dass Israel nicht nur mit dem Nahostkonflikt in Verbindung gebracht wird, sondern auch die kulturellen Besonderheiten des Landes wahrgenommen werden.
Filme, Musik, Literatur


Vor mehr als zehn Jahren setzte sich Werner Rüffer persönlich für die Gründung der Arbeitsgemeinschaft in Trier ein, weil ihm die oft einseitig kritische Haltung gegenüber Israel in seinem Umfeld aufgefallen war.
Auf Bundesebene existiert die DIG bereits seit 1966. Ein Jahr zuvor wurden wieder diplomatische Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgenommen.
Mittlerweile zählt die Arbeitsgemeinschaft in Trier 41 Mitglieder und kann auf einige Höhepunkte und Erfolge zurückblicken. Seit 2004 richtet sie alle zwei Jahre die Israelischen Kulturtage aus. Dabei steht nicht, wie so oft in den Medien, die politische Lage im Vordergrund, sondern es werden Filme, Musik und Literatur aus Israel präsentiert. Außerdem ist es der Gesellschaft gelungen, israelische Gruppen aus der Stadt Karmi\'el zum Euro-Sportjugendcamp nach Trier zu holen.
Bei koscherem Wein aus Israel und Fladenbrot mit Humus, einer landestypischen Kichererbsenpaste, enden schließlich die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Deutsch-Israelischen Gesellschaft in Trier. Auch in den kommenden Jahren möchten die Mitglieder weiterhin einen wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung leisten.

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