Vom Gleichgewicht von Mensch und Natur

Trier-Quint · Der Meulenwaldtag in Quint hat Hunderte Besucher angelockt, darunter viele Familien mit Kindern. Diese erwartete an zehn Stationen ein Erlebnisprogramm rund um das Thema Wald.

 Heike und Leon Spies (Bildmitte) und Catalena Müller (rechts) haben viel Spaß mit dem Spiel „Baumboleo“, bei dem sie die Natur im Gleichgewicht halten müssen. Forstamtsmitarbeiter Peter Neukirch (Zweiter von rechts) erklärt das Prinzip. TV-Foto: Dorothee Quaré

Heike und Leon Spies (Bildmitte) und Catalena Müller (rechts) haben viel Spaß mit dem Spiel „Baumboleo“, bei dem sie die Natur im Gleichgewicht halten müssen. Forstamtsmitarbeiter Peter Neukirch (Zweiter von rechts) erklärt das Prinzip. TV-Foto: Dorothee Quaré

Trier-Quint. "Vor allem für Kinder ist das super hier, das Thema ‚Wald\' wird sehr anschaulich präsentiert", sagt Hubert Bitter aus Ehrang. Seine Frau Rosemarie ergänzt: "Man sieht zum Beispiel, wie ein Wald aufgebaut ist. Wir kommen immer wieder gerne hier hin." Unter dem Motto "Heute braucht ForstLeute" hat das Forstamt Trier zum Meulenwaldtag beim Quinter Forsthaus geladen. "Es sind heute viel mehr Besucher hier als erwartet", freut sich Forstamts-Mitarbeiter Stefan Rausch, der die Autofahrer einweist.
Diese erwartet ein umfangreiches Programm: An zehn Stationen werden die Lebensphasen des Waldes, Umweltbildung, naturnaher Waldbau, moderne Erntetechniken sowie verschiedene Forstberufe dargestellt. Es gibt Spiele zum Thema "Wälder schützen und nutzen"; Greifvögel, eine Jagdhundeschau und ein Waldquiz runden das Angebot ab. Die Verpflegung ist reichlich; musikalisch unterhalten Musikvereine, Jagdhornbläser sowie Bänkelsänger Andreas Sittmann.
"Hier ist sehr viel Praxisbezug. So wurde eindrucksvoll gezeigt, wie Bäume entastet werden", sagt Petra Kihm-Classen aus Klüsserath. Sohn Jan (14) informiert sich über berufliche Möglichkeiten. "Das ist meine Richtung", sagt er. Sein sechsjähriger Bruder Simon ist von den Greifvögeln beeindruckt, "und wie sie den Hochsitz gebaut haben". Für einen Familienausflug sei der Tag wunderbar geeignet, findet Susanne Anell aus Holzerath. "Wir durften ausgestopfte Füchse und Marder anfassen", berichtet Tochter Ann-Kathrin (9).
An einem Tisch am Waldrand wird konzentriert gespielt. "Ihr habt jetzt drei verschenkt", sagt Peter Neukirch, Produktleiter für Umweltbildung im Forstamt Trier. Für die nächste Runde legt er wieder einige Baumplättchen aufs Spielfeld. Schließlich gelingt es den drei Spielern, den Wald zu vermehren. "Am Anfang haben wir zu viele Bäume gefällt und nicht miteinander geredet", sagt Catalena Müller (13) aus Neunkirchen, die mit ihren Großeltern spielt. "Bei dem Spiel ‚Die Erbengemeinschaft und ihr Wald\' geht es um nachhaltiges Handeln", erklärt Neukirch. Auch bei "Baumboleo" soll das Gleichgewicht in der Natur erhalten bleiben: Menschen, Tiere und Bäume müssen auf einer Platte ausbalanciert werden. Kippt das Ganze, haben die Spieler verloren. Anhand einer ausgestopften Eule, einer Waldmaus sowie eines verdorrten Bäumchens erklärt Neukirch: "Die Mäuse fressen die jungen Bäume an. Wenn es zu wenig Eulen gibt, vermehren sie sich zu stark."
Mit der Resonanz auf den Meulenwaldtag ist Neukirch sehr zufrieden. "Auch auf dem Parcours ist viel los", stellt er fest. Eines möchte er den Besuchern mitgeben: "Die Zahl unserer Kollegen nimmt leider rapide ab, da die finanziellen Mittel nicht mehr da sind. Wir brauchen Leute, die den Wald bewirtschaften, sonst gibt es ihn bald in der jetzigen Form nicht mehr!"

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