Wandern zwischen Wasser und Wein

Er gehört erst seit einigen Wochen zu den Traumschleifen am Saar-Hunsrück-Steig: Der Morscheider Grenzpfad. Der im Mai eröffnete Weg schlängelt sich durch die Wälder im Ruwertal - und bietet mehr als spektakuläre Blicke auf die Riveristalsperre.

 Malerischer Ausblick: Das Schloss Marienlay bei Morscheid.TV-Foto: Patrick Wiermer

Malerischer Ausblick: Das Schloss Marienlay bei Morscheid.TV-Foto: Patrick Wiermer

Morscheid. Wasser! Viel Wasser! - Genau genommen fünf Milliarden Liter. Die Riveristalsperre ist das zentrale Herz der Wasserversorgung der Stadt Trier - 100 000 Menschen benetzen ihre Lippen mit dem Nass aus dem Ruwertal.

Den Weg zum Wasser muss man sich erarbeiten



Das alles erfährt man auf den Infotafeln am Morscheider Grenzpfad.

Auf der Strecke von rund 13 Kilometern Länge wird immer wieder die Verbindung von Wasser und den Menschen der Region hergestellt.

Den Weg zum Wasser muss man sich aber erst erarbeiten: Vom Einstiegspunkt an der Schweinspielhütte hinter dem Sportplatz bei Morscheid geht es zunächst langsam talwärts. Nach ein paar Hundert Metern gelangt man auf den Saar-Hunsrück-Steig. Dem Weg folgt man in südlicher Richtung nach Bonerath.

Durch Mischwald nach Bonerath



Es geht - wie die meiste Zeit der Tour - durch abwechslungsreichen Mischwald. Hier oberhalb der Gemeinde Riveris wechseln sich geschlängelte Pfade mit befestigten Wirtschaftswegen ab. Nach rund zwei Kilometern erreicht man den ersten Höhepunkt der Tour: den Ausblick auf den Riverisstausee. Von hier aus betrachtet, wirkt der See wie ein großer Swimmingpool.

Weiter geht's in Richtung Bonerath: Der Weg zweigt hier vom Saar-Hunsrück-Steig ab und macht eine Kehre Richtung Norden. Vorbei an der Schutzhütte geht es weiter bergauf - rechts der Wald, links die weiten Wiesen, die im Sommer herrlich gelb strahlen. Der Anstieg dauert bis zum höchsten Punkt der Tour: "An der langen Eiche" auf 467 Metern Höhe hat man einen spektakulären Ausblick über das Plateau mit seiner Modelleisenbahn-Landschaft.

Geschafft! Ab jetzt geht es - von einigen leichten Steigungen abgesehen - nur noch bergab. Dem Weg zuerst Richtung Lonzenburg, dann nach Sommerau folgen! Nach rund acht Kilometern seit dem Einstieg taucht die Burgruine Sommerau in dem Wäldchen vor der kleinen Gemeinde hinter den Baumwipfeln auf.

Beeindruckendes Panorama bei Sommerau



In einer Schleife führt der Weg um Sommerau herum, durch die Weinberge entsteht ein beeindruckendes Panorama.

Weiter geht es Richtung Norden. Am Wegesrand sind Spuren früherer Wirtschaft zu erkennen - Steinmauern verweisen auf den Weinbau, das sogenannte Kirchenloch auf den Abbau von Schiefer, die Erzkaul auf einen Erzstollen. Immer weiter talwärts gelangt man nach rund zwölf Kilometern Wegstrecke den Ruwer-Hochwald-Radweg.

Nun geht's rauf zum Weingut Schloss Marienlay, das sich nordwestlich von Morscheid an die Weinberge schmiegt. Am Hang entlang geht es zurück in den Wald. Auf einem kurzen Stück teilt sich der Grenzpfad hier die Strecke mit einem Mountainbike-Parcours, bevor er wieder auf den reinen Wanderweg führt.

Kurz vor Schluss zum Langenstein



In südlicher Richtung geht es durch einen Mischwald bis zum Langenstein, einem mächtigen, weißen Felsen mit markanten Rillen. Ein Blitzeinschlag hatte den Stein zerborsten - die kleineren Brocken zeugen noch heute davon. Am Langenstein geht es wieder bergauf. Erneut durchschreitet man das kleine Holztor an der Schweinspielhütte - das Ende der Tour ist erreicht.

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