Winter ade!

Ich gebe es zu: Ich liebe diesen Winter, genauso hart, lang und kalt wie er ist. Er könnte besser nicht sein. Vor allem an Tagen wie gestern, wenn ich durch die Eifel Richtung Trier fahre und alles rund um Prüm in tiefes Grau getaucht ist und da, wo der Nebel sich etwas lichtet, noch nasser, schwerer Schnee die Wiesen ziert.



Was daran schön und liebenswert sein soll? Natürlich gar nichts. Doch jeder Meter, den ich mich der Mosel nähere, lässt die Welt etwas heller werden. In Bitburg sehe ich - zum ersten Mal seit ich hinter Köln in die Eifeler Nebelsuppe eingetaucht bin - die Sonne, und in Trier ist der Himmel strahlend blau. Genau an dieser Stelle dieses langen, harten, kalten Winters habe ich es zum ersten Mal festgestellt: Es gibt Hoffnung, es wird langsam besser. Und wenn die Menschen sogar wieder anfangen Autos zu kaufen, wird sowieso alles gut.

Die Außentemperaturanzeige meines Wagens zeigt fünf Grad plus. Und ich bemerke, dass das 20 Grad - in Worten zwanzig Grad - mehr sind als vor zwei Wochen. Das macht die Fahrt nun fast schon perfekt: Denn in mir erwacht das erste Gefühl von Frühling in diesem Jahr. Ende Januar und bei fünf Grad hatte ich so etwas noch nie. Und das liegt einzig und allein am Winter, am harten, langen, kalten Winter - dafür liebe ich ihn. Denn es ist doch immer wieder ein unübertrefflich gutes Gefühl, wenn der Schmerz endlich nachlässt.

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