200 Bürger bei AfD-Veranstaltung in Trier

Trier · Ohne größere Zwischenfälle hat die AfD am Mittwochabend ihre zweite größere Wahlkampfveranstaltung im Eurener Druckwerk abgehalten. Als Hauptredner sprach AfD-Gründungsmitglied Alexander Gauland.

200 Bürger bei AfD-Veranstaltung in Trier
Foto: Sebastian Klipp

Trier. Knapp 200 Menschen sind am Mittwochabend zu einer Kundgebung der Partei Alternative für Deutschland (AfD) ins Eurener Druckwerk gekommen. Hauptredner des Abends war das AfD-Gründungsmitglied Alexander Gauland.

Gauland, der früher fast 40 Jahre lang Mitglied der CDU gewesen ist, nutzte die Zeit, um nahezu ausschließlich über die aktuelle Flüchtlingssituation zu sprechen. Dabei zog Gauland den Vergleich von Deutschland zum Römischen Reich. Rom sei auch zusammengebrochen, als die Germanen den Limes überquert haben, sagt er.

"Die Kulturen waren zu unterschiedlich, eine Integration nicht möglich." Das Gleiche drohe nun auch Deutschland. Die Zwischenrufe aus dem Publikum reichen von "pfui" bis "bravo". Zu größeren Zwischenfällen, wie bei der Auftaktveranstaltung der AfD mit Beatrix von Storch, kam es am Abend nicht (der TV berichtete).

Norbert Hausen, Leiter der Polizeidirektion Trier, spricht von einer vorbildlichen Veranstaltung. "Kritische Fragen sind okay, das muss eine Versammlung auch aushalten", sagt er. Zur gleichen Zeit hatte der Verein Buntes Trier zu einer Versammlung in der Ottostraße gerufen. Nachdem kurz nach Beginn der AfD-Veranstaltung ein Gewitter aufzog, löste sich die Gegenveranstaltung relativ früh wieder auf. Lediglich zwei junge Männer rissen während der Rede des rheinland-pfälzischen Spitzenkandidaten Uwe Junge ein Plakat in die Luft und skandierten "Ihr seid nicht das Volk." Schon während sie das Schild hochgerissen, suchten sie den Weg in Richtung Ausgang. Weder Ordner noch Polizei mussten ernsthaft eingreifen. Junge, der bei der Auftaktveranstaltung aus terminlichen Gründen fehlte, stellte in einem 45-minütigen Vortrag das Wahlprogramm seiner Partei vor.

Besonders wichtig war Junge die Stärkung von Familien. Kinderreiche Familien müssten wieder zum Fundament der Gesellschaft werden, sagt er. Erreichen möchte Junge das durch steuerliche Entlastungen und Boni bei der Rentenversicherung.

Eine Gleichstellung von Homosexuellen lehnt Junge hingegen vollkommen ab. Er akzeptiere zwar andere Lebensweisen "aber gleichstellen? Ich bitte Sie!"

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