Freundschaft in Sibiu

Im rumänischen Sibiu/Hermannstadt kamen mehr als 1 500 katholische, protestantische und orthodoxe Christen zusammen. Der emeritierte Weihbischof Leo Schwarz nahm für die Konferenz der Europäischen Justitia et Pax-Kommissionen an dem Treffen teil.

Trier/Sibiu. (red) "In Sibiu haben wir Freundschaft geschlossen. Nicht mit Fanfaren und Trompeten, aber zuversichtlich und herzlich. Besonders die orthodoxe Kirche, ihr Glaubenszeugnis und ihre Gastfreundschaft kamen endlich in den Blick." Dieses Fazit der dritten ökumenischen Versammlung hat der Trierer Weihbischof Leo Schwarz gezogen. Für den Weihbischof war die Versammlung wie ein "Festhochamt". "Das hat mich gepackt und bewegt. Wenn die Christen Europas sich im Blick behalten wollen, sind solche Großveranstaltungen unverzichtbar", sagte Schwarz auch im Rückblick auf die Versammlungen 1989 in Basel und 1997 in Graz. Er machte deutlich, dass er in Sibiu keine Müdigkeit in der Ökumene festgestellt habe. Gerne, so sei sein Eindruck, verzichte man auf neue Glaubenskämpfe. Die Trennung der Kirchen sei schmerzhaft, notwendig seien Schritte für ein besseres Miteinander.Schwarz äußerte sein Bedauern, dass das Thema der Armutsbekämpfung in Sibiu zwar benannt, aber nicht entfaltet worden sei: "Da kann die evangelische und katholische Kirche in Deutschland auf beispielhafte wirksame Zusammenarbeit hinweisen. In keinem Land der Welt ist Ökumene im Dienst der einen Welt so verwirklicht wie bei uns." Der ehemalige Weihbischof sagte, dass in Lateinamerika die Ökumene kleingeschrieben werde. Im Blick auf Bolivien habe ihn seine Teilnahme in Sibiu froh gestimmt: "Die Kirche in Lateinamerika braucht die Kirchen in Europa, um den besten Beitrag für Gerechtigkeit und Frieden zu leisten. Die Kirche in Lateinamerika kann zum Segen werden, weil sie weiter hilft durch Glaubensmut und ihr Zeugnis."

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