Trierer Weinfest ohne Feuerwerk

Das traditionelle Feuerwerk zum Auftakt des Trierer Weinfestes im Stadtteil Olewig fällt in diesem Jahr aus. "Wir ziehen damit die Konsequenzen aus einer Vielzahl von Problemen", begründet Winzerchef Peter Terges die Absage.

 Auf diesen Anblick müssen Besucher des 62. Weinfest verzichten: Die Olewiger Winzervereinigung spart sich diesmal das Feuerwerk. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Auf diesen Anblick müssen Besucher des 62. Weinfest verzichten: Die Olewiger Winzervereinigung spart sich diesmal das Feuerwerk. TV-Foto: Archiv/Roland Morgen

Trier-Olewig. Das Feuerwerk bringt alle Jahre wieder bereits am Auftakt-Abend das große Highlight des Trierer Weinfestes. Die diesjährige 62. Fest-Auflage (30. Juli bis 2. August) muss ohne Pyrotechnik-Spektakel auskommen. "Es wird kein Feuerwerk geben", erklärt Peter Terges (56). Die von ihm geleitete Arbeitsgemeinschaft Olewiger Winzer veranstaltet das Weinfest - und zieht nun "die Konsequenzen aus einer Vielzahl von Problemen und organisatorischen Widrigkeiten."

"Keine Belohnung für Verweigerungshaltung"



Hauptproblem laut Terges: "Aufgrund von neuen Bestimmungen müssten wir mit einem kleinkalibrigeren, also nicht so hoch explodierenden Feuerwerk als in früheren Jahren arbeiten. Zudem ist der einzuhaltende Mindestabstand zur Wohnbebauung geringer geworden."

Das heißt: Es gibt nur eine halbwegs geeignete Abschussstelle, nämlich die angestammte am Rotberg oberhalb des Brettenbachs. Die aber hat aus Veranstalter-Sicht einen großen Makel: Die beste Sicht aufs Feuerwerk gibt es vom Gelände des Weinguts Deutschherrenhof, mit dem die anderen Olewiger Winzer seit Jahren im Clinch liegen. "Der Deutschherrenhof beteiligt sich nicht an der Organisation und den Kosten des Weinfests, und wir sehen nicht ein, warum wir diese Verweigerungshaltung dadurch belohnen sollen, dass wir das Feuerwerk alleine bezahlen", sagt Terges.

Deutschherrenhof-Juniorchef Sebastian Oberbillig (30) erklärt auf TV-Anfrage, seine Familie wolle "dazu nichts sagen", räumt aber ein, "persönlich enttäuscht" zu sein: Dass es den Knatsch gebe, liege "gewiss nicht nur an uns". Gleichwohl werde es auf dem Deutschherrenhof-Gelände "selbstverständlich wieder ein großes Weinfest-Programm geben". Dessen Erfolg sei nicht von einem Feuerwerk abhängig.

Auf rund 6000 Euro beziffert Terges die Kosten des Pyrotechnik-Zaubers, ein Viertel davon seien Gebühren. "Wenn uns die Stadt wenigstens da entgegen kommen würde. Aber die gestattet uns nicht mal, die alten, kranken Tannen auf dem Klosterplatz zu fällen, um bessere Sichtbedingungen zu schaffen", zürnt der Oberwinzer.

Schirmherr des 62. Trierer Weinfests ist der CDU-Landtagsabgeordnete und Stadtrats-Fraktionsvorsitzende Bertrand Adams. Der 56-Jährige bedauert zwar die Feuerwerks-Absage, will daran aber nichts ändern: "Es ist nicht meine Sache, einen Beschluss der Olewiger Winzervereinigung rückgängig zu machen." Extra Dem 62. Trierer Weinfest im Stadtteil Olewig (30. Juli bis 2. August) geht die Krönung der neuen Trierer Weinkönigin Elisabeth Grotowski voraus. Das Programm des Krönungsabends (Mittwoch, 28. Juli, Klostergarten) beginnt um 19 Uhr. Es moderiert der "singende Kellermeister" Horst Schmidt; musikalische Umrahmung: MV Tarforst. Während des Weinfests wird Live-Musik auf drei Bühnen geboten: im Klostergarten, am Hotel-Restaurant Blesius Garten und im Weingut St. Annenhof; ¸an der Weinstube H. Oberbillig steigen DJ-Partys. Außerdem im Fest-Programm: Unterhaltung und Spielangebote für Kinder am Sonntag (Weinstube H. Oberbillig, Blesius Garten und Festplatz Klostergarten). Wie beim Altstadt- und Moselfest überwacht eine Sicherheitsfirma die Zugänge zum Festbereich. Die Stadtwerke setzen am Freitag und Samstag Sonderbusse für Festbesucher ein. (rm.)

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