Wetterbeobachter aus Zemmer erhält Verdienstorden

Zemmer · Seit über 40 Jahren engagiert sich Joachim Kirchberg als ehrenamtlicher Wetterbeobachter für den Deutschen Wetterdienst in Offenbach. Am Forsthaus Mülchen bei Zemmer, Kreis Trier-Saarburg, erfasst er täglich Niederschlagsmengen und andere Daten. Dafür ist er jetzt ausgezeichnet worden.

 An dieser Niederschlagsstation misst Joachim Kirchberg (Zweiter von rechts) die Wetterdaten. Zur Auszeichnung gratulieren (von links) Edgar Schmitt, Elke Diederich, Helmut Reiss und Herbert Felten. Sie würdigen auch die Hilfe von Kirchbergs Ehefrau Hiltrud (Dritte von rechts). TV-Foto: Anke Emmerling

An dieser Niederschlagsstation misst Joachim Kirchberg (Zweiter von rechts) die Wetterdaten. Zur Auszeichnung gratulieren (von links) Edgar Schmitt, Elke Diederich, Helmut Reiss und Herbert Felten. Sie würdigen auch die Hilfe von Kirchbergs Ehefrau Hiltrud (Dritte von rechts). TV-Foto: Anke Emmerling

Zemmer. Mit einer von Bundespräsident Joachim Gauck unterzeichneten Urkunde ist Joachim Kirchberg die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen worden. Überreicht hat sie Elke Diederich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach, denn mit über 40-jährigem ehrenamtlichem Einsatz im Auftrag dieser Institution hat sich Kirchberg die Auszeichnung erworben.
Seit seinem Einzug ins Forsthaus Mülchen bei Zemmer als Leiter des gleichnamigen Forstreviers im Meulenwald und späterer Technischer Produktions- und stellvertretender Amtsleiter des Forstamts Trier betreut er dort eine Niederschlagsstation und erfasst Wetterdaten. Vom 15. Januar 1973 bis zum Tag der Auszeichnung hat er 14 660 Tageswerte gemeldet: Niederschlagsmengen, Beobachtungen sowie Messwerte von Schneedecke und Erdbodenzustand, dazu Aufzeichnungen über Art und Intensität von Niederschlägen, beispielsweise als Regen, Hagel, Tau, Reif oder Glatteis.
"Ohne einen unermüdlichen Einsatz wie diesen, der Regelmäßigkeit und Vollständigkeit voraussetzt, könnte der Deutsche Wetterdienst wesentliche Aufgaben nicht wahrnehmen", betont Diederich. Die von Kirchberg erhobenen Daten fließen zusammen mit denen der anderen 1800 ehrenamtlich geführten Stationen sowie den bundesweit knapp 200 hauptamtlichen DWD-Messstellen. "Sie dienen der Wettervorhersage, als Grundlage für Gutachten bei Wetterschäden oder solchen zur Planung von Verkehrswegen, Siedlungen oder Deponien", erklärt Diedrich. Als extremes Wetter-Ereignis hat Kirchberg starken Hagel vor wenigen Jahren in Erinnerung. Tages-, Monats- und Jahres-Niederschlagsrekorde hat er am 31. Mai 2003, im Dezember 1993 und im Jahr 1993 ermittelt, besondere Trockenheit im Monat April 2007 und im Jahr 1976.
Heute automatische Messungen


Bis 2004 musste er gewissenhaft Tagebuch führen und alle Werte in eine Tabelle eintragen, die nach Offenbach gesandt wurde. Jetzt erleichtern automatische Niederschlagsmessung und Eingabe in ein Handterminal die Datenerfassung. Wenn Kirchberg einmal verhindert war, sind seine Frau Hiltrud oder Nachbarin Ursula Busch eingesprungen. Auch ihnen gälten deshalb die Ehrung und der Dank des DWD-Präsidenten Professor Gerhard Adrian, sagte Diederich. Zur Auszeichnung gratulierten der Kreisbeigeordnete Helmut Reis, der erste Beigeordnete der VG Trier-Land Herbert Felten sowie Zemmers Ortsbürgermeister Edgar Schmitt. ae

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