10 000 Menschen und ihre Geschichte

Meisburg · Der Arbeitskreis Meisburger Geschichte kann wieder ein Puzzleteil zu seiner Historie beitragen und hat im Meisburger Bürgerhaus das Familienbuch für die Hinterbüschgemeinden Deudesfeld, Meisburg und Weidenbach vorgestellt. Auf 900 Seiten sind 11 000 Personen vom Jahr 1600 bis zum Jahr 1900 aus erfasst.

 Gerhard Becker, Frank Bender von der Gemeinde Deudesfeld, Dieter Klein, Bürgermeister der Gemeinde Meisburg, Herbert Theisen, Bürgermeister der Gemeinde Weidenbach, Karl Oehms von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde und Matthias Heinen (von links) stellen das neue Familienbuch vor. TV-Foto: Helmut Gassen

Gerhard Becker, Frank Bender von der Gemeinde Deudesfeld, Dieter Klein, Bürgermeister der Gemeinde Meisburg, Herbert Theisen, Bürgermeister der Gemeinde Weidenbach, Karl Oehms von der Westdeutschen Gesellschaft für Familienkunde und Matthias Heinen (von links) stellen das neue Familienbuch vor. TV-Foto: Helmut Gassen

Die Geschichte von Meisburg und auch der umliegenden Gemeinden des Hinterbüschs Deudesfeld und Weidenbach hat sich der Arbeitskreis Meisburger Geschichte als seine Aufgabe gewählt.

Neuestes Werk ist das 900 Seiten starke Familienbuch für Deudesfeld, Meisburg und Weidenbach, das insgesamt 11 000 Personen verzeichnet und nun in einer Auflage von 300 Stück aufgelegt wurde.

Matthias Heinen aus Bleckhausen, der schon mehrere Familienbücher verfasst hat und auch Mitglied des Arbeitskreis Meisburger Geschichte ist, hat das umfassende Werk in mühevoller Kleinarbeit über viele Jahre recherchiert. "Seit 2004 habe ich kontinuierlich an dem Familienbuch für die drei Gemeinden gearbeitet. Drei Dörfer sind viel, aber alle drei gehören zum Hinterbüsch und diese Einheit wollte ich nicht auseinandernehmen, weil es wenig Sinn gemacht hätte", erklärt der Familienforscher.

Im Bürgerhaus Meisburg wurde das Buch nun der Öffentlichkeit vorgestellt und auch gleich gut verkauft. Heinen hat Geburten, Eheschließungen und Sterbefälle der drei Dörfer erforscht, einzelne Familienfragmente beginnen schon um 1600.

"Die Hauptquellen waren wie immer das Kirchenbuch aus dem Bistumsarchiv, aber auch Standesamtsakten, Zivilakten, Steuerlisten, Gerichtsprotokolle und auch Totenzettel, die ich gesammelt habe, haben geholfen", sagt Heinen, der durch seine Forschungen schon einen Namen bei den Institutionen hat. "Von Veröffentlichung zu Veröffentlichung wird es einfacher, weil man schon gewisse Normen hat und weil man jemanden bei den Behörden kennt. Wenn man da was vorlegen kann, was man schon gemacht hat, ist es einfacher", sagt er. Erfreut ist auch der Meisburger Ortsbürgermeister Dieter Klein über das umfangreiche Nachschlagewerk. "Einiges verbindet unsere drei Gemeinden, aber dieses Buch besonders. Es ist eine gute Lektüre für den ganzen Winter", sagt Klein.

In Erklärungen zum Buch legte Professor Theodor Baums aus Deudesfeld dar, wie sich Familiennamen durch den Einfluss der französischen Besatzung veränderten, sich das bisher bäuerliche Leben der Menschen durch die industrielle Revolution wandelte, wie Hungersnöte, Seuchen, Krankheiten und Kriege ihre deutlichen Spuren in der Bevölkerung hinterließen.

"Dieses Buch von Matthias Heinen gibt Anlass zum Nachdenken", so sein Fazit. Für den Arbeitskreis Meisburger Geschichte ist das neue Familienbuch eine wertvolle Ergänzung der bisherigen Arbeit. "Das Familienbuch wird allen Einheimischen und Auswärtigen sowie den vielen privaten Familienforschern aus aller Welt eine unersetzliche Hilfe für ihre Familienchronik sein. Es erlaubt einen Rückblick auf die Menschen und auf die Zeit, in der sie lebten und ist eine sehr wertvolle Ergänzung der Dorfchroniken", sagte Gerhard Becker, Vorsitzender des Arbeitskreises Meisburger Geschichte.

Herausgeber ist die Westdeutsche Gesellschaft für Familienkunde mit Sitz in Köln. Das Buch kostet 22 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort