50 Euro und ein tolles Erlebnis

OBERSTADTFELD/KÖLN. Einen Drehtag hautnah am Set eines "Tatort"-Krimis: Was viele Krimi-Fans gerne einmal erleben möchten, ist für Josef Schildgen in Erfüllung gegangen. Der Sieger des TV -Krimirätsels im Rahmen von "Tatort Eifel" war einen Tag lang mitten im Geschehen der Fernseh-Produktion.

Josef Schildgen und seine Frau Heike haben es geschafft. Dank des TV werden sie sich bald selbst im Fernsehen sehen. Und das auch noch in ihrer Lieblings-Sendung: einem "Tatort"-Krimi. Beim TV -Krimirätsel im Vorfeld des "Tatort Eifel"-Festivals im September hatte Schildgen den Mörder "ermittelt" und bei der Ziehung der Gewinner das nötige Quäntchen Glück gehabt.Einen Tag lang durfte der Oberstadtfelder in Begleitung seiner Frau die Dreharbeiten für den WDR-Tatort "Alte Rechnungen" mit den Kölner Kommissaren Klaus J. Behrendt als Max Ballauf und Dietmar Bär als Freddy Schenk hautnah miterleben. Und nicht nur das: Beide wurden als Komparsen eingespannt und erhielten eine kleine Statistenrolle. "Es war absolut interessant", freute sich Schildgen nach der Rückkehr.Die Handlung, die in den Kasten musste: Kommissar Ballauf klingelt bei einer Frau und verlangt die Herausgabe eines Schriftstücks. Als sie das verweigert, zückt Ballauf einen Durchsuchungsbefehl und winkt vier Zivilfahnder in seinem Schlepptau herbei. Zwei von ihnen spielen Josef und Heike Schildgen. Tipps zum Verhalten von Polizisten bekamen sie von den beiden Komparsen-Kollegen, die auch im richtigen Leben als Ordnungshüter arbeiten."Aufgeregt waren wir nicht, als das Rotlicht anging, wir hatten ja den ganzen Tag Zeit, uns an die Umgebung zu gewöhnen", berichtet der Oberstadtfelder. Die Szene wurde am Abend gedreht, am Ende eines langen Produktionstags. Um 7 Uhr fiel die erste Klappe, erst um 19.20 Uhr war Schluss.Der Ertrag des Tages: rund vier Minuten Filmzeit. "Da merkt man erst, warum die 24 Tage für einen Tatort drehen müssen", wunderte sich Schildgen. Das Ehepaar erlebte den vorletzten Drehtag. Für ihre Szene, die im Endeffekt rund zehn Sekunden lang sein wird, standen die Schildgens zweieinhalb Stunden vor der Kamera.Künftig werde er mit seiner Frau die Filme ganz anders wahrnehmen. "Wir achten mehr darauf, was sich im Hintergrund abspielt. Jetzt weiß man erst, welch ein Aufwand nötig ist. Da standen alleine drei große Lastwagen voll gestopft mit Technik. Das ist beeindruckend." Gelernt habe er, wie wichtig Details im Fernsehgeschäft sind: "Zum Beispiel der Schatten, der durch ein Mikrofon geworfen wird, oder die Frisur, die immer wieder auf Vordermann gebracht werden muss."Manche Szenen wurden zehn Mal wiederholt

Die Schildgens mussten allerdings nicht in die Maske: "Weil keine Nahaufnahmen von uns gemacht wurden." Manche Szenen mussten zum Teil zehn Mal wiederholt werden. Josef Schildgen: "Zuerst gabs eine Probe, dann, nach Einrichtung der Technik, so genannte ernste Proben, in denen verschiedene Kamera-Einstellungen geprüft wurden.Angetan war er vor allem von der Freundlichkeit sowohl der Schauspieler als auch der sonstigen Crew. Und das waren nicht wenige: "30 Leute vom Produktionsteam und Schauspieler waren am Set." Mit so vielen hatte Schildgen nicht gerechnet: "Klaus J. Behrendt kam direkt auf uns zu und hat uns verschiedene Dinge erklärt." Als "kleines Bonbon" gab es als Zugabe für ein schönes Erlebnis ein Komparsenlohn von 50 Euro pro Person. Wann die Folge zu sehen sein wird, ist noch unklar. "Das kann bis zu neun Monaten dauern", sagt Josef Schildgen. Den Eheleuten ist es egal. Sie verpassen ohnehin kaum eine "Tatort"-Ausgabe.

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