Bester Malergeselle kommt aus der Eifel

Premiere für Rheinland-Pfalz: Mit dem 19-jährigen Niklas Maas aus Niederstadtfeld stellt das Bundesland zum ersten Mal den besten Malergesellen Deutschlands beim Bundesleistungswettbewerb 2010 der Maler und Lackierer.

Niederstadtfeld. (HG) Zwölf Gesellen aus ganz Deutschland haben in Stuttgart um den Titel des besten Malergesellen Deutschlands gekämpft. Der Sieger: Niklas Maas aus Niederstadtfeld.

Die zwölf amtierenden Landessieger mussten den Empfangsbereich eines Verlagshauses nach dem Motto "Goethe - 200 Jahre Farbenlehre" gestalten. Die Gesellen wendeten eine Klebetechnik und eine dekorative Oberflächentechnik an.

Die Liebe für Farben und Gestaltung kommt bei Niklas Maas nicht von ungefähr, er kommt aus einer Malerfamilie. Sein Vater Reinhard hat in Schalkenmehren einen Malerfachbetrieb, seine Ausbildung absolvierte der heute 19-Jährige jedoch im Malerbetrieb Bill in Üdersdorf. Zeichnen und Malen war für Niklas Maas schon von Kindesbeinen an wichtig. "Die Arbeit als Maler macht mir echt Spaß, ich habe es wirklich nicht nur wegen meinem Vater gemacht. Ich habe Farben einfach gerne. Wenn man auf eine Baustelle kommt und sieht, wie es dort immer schöner wird, das ist toll", sagt er im Gespräch mit dem Trierischen Volksfreund.

Wichtig bei seiner Arbeit ist für Maas besonders das Zusammenspiel von Farbe und Gesamtbild. "Ein Maler muss sauber arbeiten können, er muss einen Blick für die Farben haben. Alles muss zusammenpassen und Harmonie ausstrahlen."

Nachdem er vor einigen Wochen in Koblenz beim Landeswettbewerb gewonnen hatte und sich für den Bundesentscheid qualifizierte, nahm Maas die Vorbereitung auf den Wettbewerb sehr ernst. "Ich hatte mir vorher schon lange Gedanken gemacht, wie ich die Aufgabe lösen kann, wie meine Arbeitsabläufe sein sollten. Ich hab das alles ein bisschen ehrgeizig gesehen", gibt er zu.

Am ersten Tag der Entscheidung hatten die Teilnehmer acht Stunden Zeit, am zweiten noch vier Stunden. "Die Pausen waren uns freigestellt, aber es war von Anfang an klar, dass keiner eine Pause machen würde. Ich hab so Gas gegeben, so dass ich schon am ersten Tag weiter war, als ich gedacht hatte. So kam ich gut hin mit der Zeit und brauchte mich später nicht zu beeilen", erzählt der Niederstadtfelder. Seine Wand mit Goethe als Blickfang fiel den Besuchern bei der Präsentation sofort auf. "Alle Werke der Teilnehmer waren gut. Einige Besucher schlossen aber schon Wetten ab, dass ich der Sieger bin", erinnert er sich.

Das bewahrheitete sich: Niklas wurde Deutschlands bester Malergeselle 2010. "Das war alles unglaublich spannend und aufregend. Natürlich haben meinem Mann und mir Niklas' Arbeit am besten gefallen. Seine Gestaltung war auch sehr harmonisch, andere hatten die Aufgabe sehr bunt gestaltet", erzählt Mutter Ottilie. Einen Scheck über 500 Euro und eine Urkunde gab es für den Sieger. Jetzt steht der Europawettbewerb in Leipzig bevor, entweder noch dieses Jahr oder Anfang 2011. Für Niklas steht sein weiterer beruflicher Weg schon fest. "Ich werde jetzt noch Erfahrungen sammeln und nächstes Jahr auf die Meisterschule gehen."

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