Mit Heimarbeit zum Prüfungsbesten - Landesbester Azubi im Bäckergewerbe, hat sein Handwerk in der Eifel gelernt

Kelberg · Dass aus der Vulkaneifel gute Auszubildende kommen, ist bekannt. Nun hat Oliver Lenerz von der Bäckerei Schillinger aus Kelberg, die zum Bezirk der Handwerkskammer Koblenz gehört, bewiesen, dass auch er zu den Besten seines Faches gehört. Er wurde Landessieger im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks.

 Oliver Lenerz (Mitte) ist der beste Nachwuchsbäcker im Land. Firmenchef Frank Schillinger (links) gratuliert und auch Hans-Josef Jakoby (rechts), Obermeister der Bäckerinnung Westeifel, schließt sich an. TV-Foto: Helmut Gassen

Oliver Lenerz (Mitte) ist der beste Nachwuchsbäcker im Land. Firmenchef Frank Schillinger (links) gratuliert und auch Hans-Josef Jakoby (rechts), Obermeister der Bäckerinnung Westeifel, schließt sich an. TV-Foto: Helmut Gassen

Foto: Helmut Gassen (HG) ("TV-Upload Gassen"

Kelberg. Die Vulkaneifel ist ein gutes Pflaster für gute Handwerker und eine gute Ausbildung. Im Jahre 2010 war Niklas Maas aus Niederstadtfeld der beste Malergeselle Deutschlands, 2013 wurde Lisa Mutter aus Daun zur besten Konditoreifachverkäuferin gekürt. 2014 war es dann Kim Bill aus Üdersdorf die auch Deutschlands beste Malergesellin wurde.

Und nun tritt Oliver Lenerz in deren Fußstapfen und wurde bester Bäcker von Rheinland- Pfalz beim Landesentscheid. Der neue Landessieger wurde bei der Bäckerei Schillinger in Kelberg ausgebildet. "Das ist keine Selbstverständlichkeit. Solche Leute wie sie brauchen wir", lobte Landrat Heinz-Peter Thiel die Leistung des Dauners.Immer nur einen Berufswunsch


Was andere am Beruf des Bäckers stört, nämlich die nächtliche Arbeitszeit, macht Oliver Lenerz nichts aus, er ist Bäcker mit Leib und Seele. "Ich mache den Beruf liebend gerne. Ich habe schon von Kind an gesagt, das sich Bäcker werden will", erzählt der 20-Jährige. Das hat auch sein Chef Frank Schillinger aus Kelberg sofort gemerkt. "Oliver war dazu berufen, Bäcker zu werden. Er hat nach dem Wochenende immer erzählt, was er zuhause gemacht hat und hat immer was mitgebracht, was er ausprobiert hat. Es war immer mit viel Enthusiasmus dabei, alles war ausgeprägter. Dazu muss man schon sehr viel Freude an dem Beruf des Bäckers haben", sagt sein Chef Frank Schillinger.

Die Gesellenprüfung schaffte Oliver Lenerz Mitte 2015 mit den Noten zwei-zwei, damit war er Bester der Innung und diese Noten waren auch Voraussetzung für die Teilnahme am Wettbewerb des Kammerbezirks.
"Wir hatten noch keinen, der soviel für die Gesellenprüfung geübt hat", erinnert sich Firmenchef Schillinger. Für die Kelberger Bäckerei war es der erste Landessieger aus ihren Reihen.

"Einen zweiten und dritten Platz hatten wir schon mal", erzählt sein Bruder Jürgen Schillinger.
Besonders gefällt Oliver Lenerz am Beruf des Bäckers, "dass man beim Mehl beginnend sieht, was man daraus macht. Das handwerkliche, überhaupt mit den Händen etwas herstellen, die Zutaten, der Weg zum Endprodukt, und wenn man dann das Brot aus dem Ofen holt, das ist schön", beschreibt er den Backprozess.

Beim Kammerentscheid aus den Kammerbezirken Kaiserslautern, Mainz, Trier und Koblenz in Koblenz gewann er gegen drei Konkurrenten und durfte dann zum Landesentscheid in Koblenz, wo er sich unter dem Thema "Backen ist Kunst" wiederum gegen vier andere Bäcker durchsetzte - mit einem Hefeteigrezept seiner Oma. Mit 80 von benötigten 95 Punkten verpasste er aber den Bundesentscheid.

Oliver Lenerz ist jedoch auf eigenen Wunsch nicht in seinem Ausbildungsbetrieb geblieben sondern wechselte zur Bäckerei Clemens aus Pelm. Oliver Lenerz: "Ich wollte mich verändern, will noch ins Ausland gehen und später meinen Meister machen", erzählt er. Dafür hat Frank Schillinger vollstes Verständnis. "Wir haben einige Bäcker im Betrieb, die später auch wieder zu uns zurückgekommen sind", sagt er.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort