Die Kulturlandschaft der Eifel kennenlernen

Sie hegen und pflegen die Kulturlandschaft Eifel und sorgen auch dafür, dass diese erhalten bleibt. Die Arbeit der Landwirtschaft den Bürgern zu vermitteln, ist Ziel der Organisatoren bei der Aktion "Kulturlandschaft - Landwirtschaft schafft Vielfalt". Bei einer Wanderung konnten Interessierte die Reichhaltigkeit und biologische Nutzung der Landschaft erkunden.

 Eifellandschaft in ihrer schönsten Form mit saftigen und blühenden Wiesen: Die rund 100 Gäste bekommen auf der Wanderung viel zu sehen und massig Infos. TV-Foto: Helmut Gassen

Eifellandschaft in ihrer schönsten Form mit saftigen und blühenden Wiesen: Die rund 100 Gäste bekommen auf der Wanderung viel zu sehen und massig Infos. TV-Foto: Helmut Gassen

Wiesbaum. (HG) Knapp vier Kilometer lang war die Wanderung, an der sich rund 100 Interessierte über die agrarkulturelle Vielfalt der Eifellandschaft informiert haben. Startpunkt war die Biogasanlage im Energiepark I bei Wiesbaum. Der Deutsche Bauernverband, das Bundesumweltministerium und das Bundesamt für Naturschutz hatten aufgerufen zur bundesweiten Aktion anlässlich des "Internationalen Tages der biologischen Vielfalt". Und viele Bürger aus der Eifel sind dem Aufruf nach Wiesbaum erfolgt, das gerade aus landwirtschaftlicher Sicht und Nutzung eine besondere Rolle im Kreis einnimmt.

"Die biologische Vielfalt, die wir auf unseren Wiesen und Äckern haben, ist nicht selbstverständlich. Die haben die Menschen, besonders die Landwirte, geschaffen", sagte Leo Blum, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau, der die Wanderung organisiert hat. Blum ging auch auf die Förderung der Landwirte durch die EU ein: "Direktzahlungen müssen auch in Zukunft existieren, sonst können unsere Bauern nicht bestehen, da dieses Geld die Hälfte ihres Einkommens ausmacht", sagte er.

Heinz Esch, Vorsitzender des Energieparks I in Wiesbaum, erklärte die seit 2003 bestehende Bioanlage, in der jährlich 4,6 Millionen Kilowatt Strom erzeugt werden. Dieser reiche für 900 Haushalt und bedeute für die Landwirte, die Mais, Gras, Stallmist und Gülle für die Anlage liefern, eine Wertschöpfung von 300 000 Euro jährlich.

An Stationen wie der Grüngutanlage des Vulkaneifelkreises führte die Wanderung durch eine blühende Natur zu einem weiten Blick über das Land, wo Raimund Fisch vom Dienstleistungszentrum ländlicher Raum (DLR) auf das Spannungsfeld zwischen extensiver und intensiver Nutzung hinwies. "In Bereichen der extensiven Nutzung haben wir natürlich eine größere Artenvielfalt von Pflanzen, aber insgesamt überwiegt der positive Aspekt beim Grünland, weil es das ganze Jahr über bewachsen und gut für die Sauerstoffproduktion ist."

An blühenden Schlüsselblumen und Löwenzahn vorbei gab es noch weitere Vorträge über die Vielfalt des Waldes vom Waldbauverein Daun und von Christa Thiex vom DLR über nachhaltigen Ackerbau.

"Das war schon interessant, man wohnt hier, aber kennt das doch alles zu wenig", sagte Sieglinde Lütke-Becker aus Berndorf. Bernd Feltges, Geschäftsführer des Bauernverbandes im Vulkaneifelkreis, zeigte sich nicht ganz zufrieden mit dem Wandertag. "Diese Anzahl von Gästen war die unterste Grenze, die ich erwartet habe", sagte er. "Ich hätte gerne mehr Resonanz aus der Bevölkerung gesehen. Es war ein Start, und wir werden schauen, wie wir es in Zukunft noch interessanter gestalten können."

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