Einer, der in Mainz für die Eifel steht

Birresborn · Nur noch wenige Tage, dann geht es los: Am 18. Mai kommt der 17. rheinland-pfälzische Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung zusammen. Auch der Birresborner Gordon Schnieder (CDU) wird dann zum ersten Mal dabei sein. Seine Stelle in der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm gibt er dafür auf, auf ein anderes Amt will er aber nicht verzichten.

 Gordon Schnieder vor seinem bisherigen Arbeitsplatz, der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. TV-Foto: Lisa Bergmann

Gordon Schnieder vor seinem bisherigen Arbeitsplatz, der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. TV-Foto: Lisa Bergmann

Foto: (e_daun )

Birresborn. Andeutungen und "viel heiße Luft", viel mehr habe der Koalitionsvertrag nicht zu bieten. Gordon Schnieder (CDU), neues Mitglied im rheinland-pfälzischen Landtag, übt sich schon mal in Kritik an der künftigen Landesregierung.
Die CDU ist auch in dieser Legislaturperiode nicht darin vertreten, Schnieder nimmt als einer von 35 Abgeordneten der Partei auf der Oppositionsbank Platz. "Klar, das ist schwieriger", sagt er. Trotzdem will er alles tun, um die Region voranzubringen. Mit den Themen innere Sicherheit, Lückenschluss A 1, schnelleres Internet und Erhalt der medizinischen Grundversorgung auf dem Land ist der 40-Jährige im Wahlkampf angetreten - und er will auch von der Oppositionsbank aus weiter dafür kämpfen. Die Personalsituation bei der Polizei hat für ihn dabei Priorität. "Ich merke in Gesprächen mit den Bürgern, dass die sich immer unsicherer fühlen." Die Landesregierung müsse mehr Polizisten einstellen.
Um etwas zu erreichen, müsse man hartnäckig sein: "Da muss ich einfach immer wieder den Finger in die Wunde legen."
Schnieders Agenda für die nächsten fünf Jahre steht also. Aber auch zuhause will er sich weiter engagieren. Seine Aufgabe als Ortsbürgermeister von Birresborn zum Beispiel will er unbedingt weiter ausüben. "Ich bin gewählt worden und werde selbstverständlich weiter mein Amt wahrnehmen." Auch sonst soll sich möglichst wenig ändern. "Die Wahl krempelt ein Leben nicht einfach um", sagt Schnieder.
Zwei bis drei Tage die Woche wird er künftig in Mainz verbringen, ansonsten ist er zu Hause im Wahlkreis. Da bleibt auch noch etwas Zeit für den Kirchenchor, seit 25 Jahren ist er aktives Mitglied. "Natürlich kann ich nicht mehr an jeder Probe teilnehmen, aber zu den Auftritten möchte ich noch gehen." Auch für seine Familie, so hofft der Vater von drei Kindern, hat er jetzt wieder etwas mehr Zeit. Denn so lange er Landtagsabgeordneter ist, ruht seine Stelle in der Kommunalaufsicht der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm. Die vergangenen Jahre seien durch die Doppelbelastung aus Beruf und kommunalpolitischen Ämtern schwierig gewesen. "Die ersten Schritte meiner kleinen Tochter habe ich nur auf einem Video gesehen."
Aber jetzt macht erst einmal Schnieder selbst seine ersten Schritte - in der Landespolitik. "Das ist eine spannende Zeit, weil im Moment die Personalentscheidungen gefällt werden." Vor allem geht es darum, wen die Fraktion in die Ausschüsse schickt. Wenn Schnieder es sich aussuchen könnte, würden er sich besonders in kommunalen, wirtschaftlichen und innenpolitischen Fragen engagieren. "Allerdings sind das sehr wichtige und begehrte Ausschüsse." Fraglich also, ob er seine Wunschposten bekommt.
Wenn es aber diesmal nicht klappt, dann vielleicht in der nächsten Legislaturperiode. Schnieder schließt nicht aus, ein zweites Mal zu kandidieren: "Aus jetziger Sicht ist es schwierig, so weit in die Zukunft zu schauen. Aber ich habe nicht das Gefühl, nur für eine Periode angetreten zu sein."

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