Für jede Dekade das treffende Bild

Gerolstein · 100 Jahre in zehn Bildern: Mit Kunstinstallationen, die sie während eines Bühnenprogramms präsentieren werden, wollen Schüler am Freitag, 20. Mai, die 100-jährige Geschichte ihrer Schule erlebbar machen. Hinter ihnen liegen arbeitsreiche Monate.

 Schüler des Gymnasiums präsentieren eigens gefertigte Kunstwerke, die während einer Bühnenaufführung zum Einsatz kommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Schüler des Gymnasiums präsentieren eigens gefertigte Kunstwerke, die während einer Bühnenaufführung zum Einsatz kommen. TV-Foto: Klaus Kimmling

Gerolstein. Es war das erste öffentliche Gymnasium im Vulkaneifelkreis: An Ostern 1911 als "Höhere Knabenschule Gerolstein" gegründet, wurde die Schule später zum St.-Matthias-Gymnasium (SMG). Zunächst hatten nur Jungen Zutritt, seit 1927 werden dort auch Mädchen unterrichtet. Heute ist das SMG mit 973 Schülern das größte der drei Gymnasien im Kreis.
Anlass für eine große Feier. Rund 35 Schüler von Klasse 6 bis 13 zeigen am Freitag, 20. Mai, ihre Geschichte vom 100-jährigen Bestehen des St.-Matthias-Gymnasiums auf. Manche auf der Bühne, manche dahinter. Denn damit es mit der eigentlichen Präsentation klappt, muss das Licht ebenso stimmen wie die Einspielung des richtigen Musiktitels und der Video-Trailer.
Aber wieso nicht die übliche Darstellung in Form einer Schulchronik? "Das wird es auch alles geben, aber wir wollten etwas visuell Greifbares darstellen und haben uns gefragt: Wie können wir 100 Jahre in Bilder fassen?", sagt Kunstlehrer Martin Schambach.
Gemeinsam mit seinen Fachkollegen sowie einem Musik- und Sportlehrer hat er sich diese Frage zur Aufgabe gemacht und dann Bilder ausgesucht, die für das Lebensgefühl einer ganzen Dekade stehen. Also nicht den kleinen Schulkosmos, sondern das große Ganze im Blick.
Das fängt beim Kubismus an, trifft in den 20er-Jahren auf Otto Dix, zeigt mit Picassos "Guernica" (1937) eine böse Vorahnung auf die Schrecken des Krieges, streift die Wirtschaftswunderzeit und den Pop Art mit Andy Warhols Bildnis von Marylin Monroe, lässt Christo ein Gebäude verhüllen (es ist nicht der Reichstag) und setzt mit einem Bild des afrikanischen Künstlers Romuald Hazoumé, das das Flüchtlingselend thematisiert, einen aktuellen Schlusspunkt.
Dabei wird es aber immer wieder Anknüpfungspunkte an die Schule geben.
Und die Schüler? "Die identifizieren sich stark mit dem Projekt, haben sich super eingebracht, jetzt aber vor allem großen Bammel, ob alles bei der Aufführung klappt", sagt Schambach.
Und wer weder die Generalprobe noch die Aufführung am Freitag miterlebt, kann während der Projektwoche ab kommenden Montag nochmals nachvollziehen, wie das Bühnenstück und die Bilder entstanden sind. "Ein unglaublich aufwendiges Vorhaben", sagt Schambach. Programm: Eine Woche lang wird das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen des St.-Matthias-Gymnasiums (SMG) in Gerolstein gefeiert. Zum Auftakt gibt es am morgigen Freitag, 20. Mai, einen Festakt. Vom 23. bis zum 26. Mai wird eine Projektwoche veranstaltet. Präsentiert werden die Projekte am Freitag, 27. Mai. Zu diesem Tag, der in ein Schulfest mündet, sind neben den Eltern auch die Ehemaligen eingeladen. Nach einem ökumenischen Gottesdienst auf dem Schulhof um 10.15 Uhr werden die Schüler die Ergebnisse ihrer Projektgruppen präsentieren. Um 19 Uhr steigt der vom Förderverein organisierte "Abend der Ehemaligen". mh "Ich finde das Jubiläum toll, auch die Vorbereitungen finde ich spannend, wenngleich das bedeutet, dass wir den in dieser Zeit versäumten Unterrichtsstoff nachholen müssen." "Dass die Schule jetzt seit 100 Jahren besteht, bedeuetet schon einen gewissen Standard und schafft Vertrauen bei den Schülern. Arbeitsgemeinschaften zur Vorbereitung auf die Feierlichkeiten sind unbedingt erforderlich." "Ich finde die Feier für das Gerolsteiner Gymnasium gut. Und das Alter der Schule lässt auf jeden Fall auch auf eine Menge Erfahrungen im pädagogischen Bereich schließen". (kik)/TV-Fotos (3): Klaus Kimmling

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