Infrastruktur Grüne wollen saubere Heizzentrale

Gerolstein · Gerolsteiner Verband der Ökopartei beschließt Resolution für ein Nahwärmenetz für Schwimmbad, Realschule und Lissinger Straße.

 Das Schwimmbad, die dahinter liegende Schule sowie später auch die Lissinger Straße sollen nach dem Willen der Gerolsteiner Grünen von einem Nahwärmenetz mit erneuerbaren Energieträgern versorgt werden.

Das Schwimmbad, die dahinter liegende Schule sowie später auch die Lissinger Straße sollen nach dem Willen der Gerolsteiner Grünen von einem Nahwärmenetz mit erneuerbaren Energieträgern versorgt werden.

Foto: Mario Hübner

Nachdem der Verbandsgemeinderat die Sanierung der Turnhalle der Grund- und Realschule plus beschlossen hat (der TV berichtete), ist es nach Ansicht des Gremiums ebenfalls an der Zeit, auch die Erneuerung der Heizung ins Auge zu fassen. Denn – das haben die Untersuchungen der beauftragten Planer und der Ortstermin des VG-Rats ergeben – die mit Erdgas betriebenen Heizung aus dem Jahr 1991 ist veraltet und muss dringend erneuert werden.

Diesen Punkt hat nun der Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen aufgegriffen und in seiner jüngsten Mitgliederversammung eine Resolution beschlossen. In ihr wird der Bau nicht nur einer einzelnen neuen Heizung für die Schule vorgeschlagen, sondern der eines Nähwärmeversorgungsnetzes auf Basis von erneuerbaren Energieträgern wie Holzhackschnitzeln: Damit sollen die Grund- und Realschule plus, das benachbarte Schwimmbad und die Lissinger Straße versorgt werden.

Grünen-Vorsitzender Tim Steen begründet das so: „2009 wurde von der Verbandsgemeinde eine Machbarkeitsstudie beauftragt, die einen Nahwärmeverbund mit dem Hallen- und Freibad und dem Rathaus untersucht hat. Ergebnis dieser Studie war, dass ein solcher Verbund mit den damaligen Förderbedingungen wirtschaftlich zu betreiben wäre.“ Am besten habe eine Variante abgeschnitten, die auch die Verwendung von Holzhackschnitzeln vorsah. Gleichzeitig wurde laut Steen gezeigt, dass sowohl die Kohlendioxid- als auch die Stickoxidemmssionen damit deutlich gesenkt werden können.

Die Verwendung der klimafreundlichen Holzhackschnitzel hat nach Ansicht der Grünen auch den Vorteil, dass damit ein heimischer Brennstoff verwendet und somit die regionale Wirtschaftskraft gestärkt wird. Da sich die Technik – unter anderem auch die Filtertechnik wegen der Feinstaubbelastung – seit 2009 verbessert habe und sich gleichzeitig die Förderbedingungen verändert hätten, schlagen die Grünen vor, dass die Machbarkeitsstudie aus dem Jahr 2009 aktualisiert wird.

Und einen zweiten Punkt bringen sie in diesem Zusammenhang zur Sprache: Mit der absehbaren Instandsetzung der Lissinger Straße (geplant ab 2024) biete sich darüber hinaus die Chance, das Nahwärmenetz in diese Richtung zu erweitern und privaten Haushalten eine wirtschaftliche und klimafreundliche Wärmeenergie anzubieten. Steen: „Auch diese Möglichkeit sollte beim Aufbau eines Wärmeverbunds mit in Betracht gezogen werden.“

Auf den Einwand, dass 2024 noch lange hin sei, kontern die Grünen: „Erstens muss die Heizung in der Schule dringend erneuert werden, zweitens benötigt die Umsetzung eines Wärmeverbunds viel Zeit. Daher sollte die Verbandsgemeinde mit der Einleitung erster Schritte dafür rasch beginnen.“

Im Gerolsteiner Rathaus ist nach Angaben von Beauftragtem Matthias Pauly und Bauamtsleiter Carsten Schneider noch nichts von dem Vorstoß der Grünen bekannt, daher wolle man auch noch keine Stellungnahme dazu abgeben.

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