Hilfe nach dem Weltjugendtag

GILLENFELD. Im August 2005 hat sich die Jugend der Welt zum XX. Weltjugendtag in Köln getroffen. Mit dabei war auch die 22-jährige Amela Daka aus Lusaka in Sambia (Afrika), die vor dem großen Jugendfest bei Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis wohnte und für deren Ausbildung das Paar nun Geld sammeln möchte.

Amela Daka war wie Hunderttausende anderer Jugendliche im vergangenen Jahr dem Ruf des inzwischen verstorbenen Papst Johannes Paul II. gefolgt, der die Jugendlichen der Welt zum XX. Weltjugendtag nach Köln eingeladen hatte. Eine 30-köpfige Gruppe junger, gläubiger Christen bestehend aus Italienern und Sambiern war vor dem Weltjugendtag für fünf Tage zu Gast in Gillenfeld. Amela und zwei andere Frauen aus Sambia wohnten in dieser Zeit bei Charlotte Spitzfaden-Born und Christoph Neis. "Es war für uns schon sehr bewegend, weil sie aus einer für uns so fremden Kultur kamen." Sie wussten sehr wenig über Deutschland, alles war neu für sie und sie hatten überhaupt keine adäquate Kleidung mit. Wegen des schlechten Wetters habe ich ihnen zuerst einmal Wolljacken und Mützen gekauft", erinnert sich Charlotte Spitzfaden-Born. Der menschliche Kontakt mit den Frauen aus Sambia beeindruckte die Gillenfelderin. "Sie haben von Anfang an alle "Mam" zu mir gesagt, und meine Kinder waren Schwester und Bruder für sie". Nach dem Weltjugendtag kehrte Amela Daka in ihre Heimat Sambia zurück zu ihrer Familie. Der Kontakt zwischen der Gillenfelder Gastfamilie und Amela blieb aber per E-Mail über die Kirche in Lusaka weiter bestehen. Kurz nach Amelas Rückkehr verstarb ihre Mutter. Seitdem ist sie mit ihrem Vater und ihren Geschwistern alleine. Sie versorgt den Haushalt und die jüngeren Geschwister. Zwischendurch versucht sie, durch Gelegenheitsjobs das Überleben der Familie zu sichern, denn ihr Vater ist arbeitslos und verdient nur durch kleinere Jobs etwas Geld. Kurz vor Weihnachten schrieb Amela nach Gillenfeld, dass sie die Chance habe, am College von Lusaka eine Ausbildung zur Physiotherapeutin zu machen. Christoph Neis: "Dazu braucht sie aber bis zum 15. Januar 2007 die Anmeldegebühr von 300 Euro. Um mehr hat sie nicht gebeten, aber wir vermuten, dass dieses Geld nicht reichen wird. Diese Ausbildung ist ihr größter Wunsch, denn sie möchte Menschen in ihrem Land helfen, wo viele Kinder und Erwachsene durch Landminen verstümmelt worden sind und der Bedarf an Physiotherapeuten groß ist". Da die Gillenfelder Familie die Kosten dafür nicht selbst tragen kann, schrieb sie verschiedene Organisationen und kirchliche Stellen um Hilfe für Amela an. "Niemand wollte sich beteiligen, wir haben auch keine Rückmeldung von irgend jemand bekommen", erzählt Charlotte Spitzfaden-Born enttäuscht. Selbst möchte die Familie im Rahmen ihrer Möglichkeiten finanziell tätig werden, aber ohne Hilfe anderer geht es nicht, und so will sie eine Spendenaktion ins Leben rufen. "Wir möchten Amela gerne unterstützen und denken, dass es noch mehr Menschen gibt, die hier gerne schnell und unbürokratisch weiterhelfen möchten", hofft Charlotte Spitzfaden-Born. Christoph Neis hat inzwischen schon Geschäftsfreunde um Hilfe angeschrieben, auch die Gillenfelder Bürgermeisterin Heike Hermes unterstützt die Aktion der Familie für Amela. Charlotte Spitzfaden- Born: "Wer sich angesprochen fühlt und einen jungen Menschen auf dem Weg in eine bessere Zukunft unterstützen möchte, kann seine Spende auf das Sparbuch für Amela bei der Volksbank Gillenfeld, Stichwort "Spendenkonto Amela", Kontonummer: 925 760 320 (BLZ: 577 615 91) überweisen. Der Gesamtbetrag wird von uns dann an Amelas Schule in Lusaka überwiesen. Wir danken jetzt schon allen. "

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