Kulturgut der Jäger: Hubertusmesse in Hubertuskirche

Beinhausen/Hilgerath · Zu Ehren Gottes und zur Erinnerung an den Heiligen Hubertus (siehe Hintergrund) haben der Hegering und die Pfarreiengemeinschaft Kelberg in der Hilgerather Kirche eine Hubertusmesse gefeiert - die einzige in diesem Jahr im Landkreis Vulkaneifel. Die musikalische Gestaltung übernahmen die Jagdmusikfreunde Wilde Endert.

 Die Jagdmusikfreunde Wilde Endert unter Leitung der Hornmeisterin Wilma Wagner. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Die Jagdmusikfreunde Wilde Endert unter Leitung der Hornmeisterin Wilma Wagner. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Beinhausen/Hilgerath. Parforce-Hörner sind der französischen Trompete ähnlich und schwer zu blasen, ohne Ventile, nur mit dem Mund und einer speziellen Atemtechnik. Die Jagdmusikfreunde Wilde Endert unter der Leitung der Hornmeisterin Wilma Wagner (Bad Bertrich) beherrschen das Instrument großartig, sie spielen es voll und weich tönend. Als Hubertusmesse ist Jagdhornmusik zutiefst andachtsvoll.
Die Hubertusmesse in der Hubertuskirche war vom Hegering Kelberg initiiert worden. Der Vorsitzende Franz-Josef Schulte-Löbbert (Kaarst bei Düsseldorf) bezeichnete in seiner Ansprache am Ende des Gottesdienstes das Jagdhornblasen als "schöne Tradition, die die Jagd als Kulturgut hervorgebracht" habe. Die oben auf einem Berg allein stehende Hilgerather Kirche eigne sich mit ihrer Akustik und ihrer Kulisse sehr gut für eine Hubertusmesse sowie für die anschließend im Freien gespielten Musikstücke, sagte Schulte-Löbbert. bbExtra

Hubertus (655 bis 727) ist eine volkstümliche Heiligengestalt und gilt als Schutzpatron der Jäger. Der Legende nach erschien dem unbeherrschten Jäger Hubertus am Karfreitag bei der Verfolgung eines Hirsches der Herrgott als strahlendes Kruzifix im Geweih des Tieres und führte ihn zu einem gottesfürchtigen Leben. Er wurde Bischof von Tongern, Maastricht und Lüttich. Der zum Bistum Trier gehörende Teil der Eifel ist Schwerpunkt der Hubertusverehrung: 34 Pfarr- und Filialkirchen sowie Kapellen - davon sechs im Landkreis Vulkaneifel - sind dem Heiligen geweiht. Früher opferten die Jäger zu Ehren Hubertus\\' das bei der letzten Jagd im Jahr erlegte Wild den Armen. An Stelle des Wildbrets trat in Hilgerath das Hubertusbrot: Um 1720 wurde am Tag vor der Kirmes und am Tag vor Allerheiligen Brot an die Bedürftigen verteilt. Noch um 1880 wurde dort das Hubertusbrot gesegnet, ausgeteilt und in den Häusern als Schutz gegen Tollwut aufbewahrt. bb

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