Name neu, Zukunft offen

Neustart: Das Gerolsteiner Tour-Festival mit Radrennen für jedermann wird nach dem (Teil)-Rückzug des Gerolsteiner Brunnens "Gerolsteiner-Radsport-Festival" heißen, von drei auf zwei Tage reduziert und zunächst einmal nur noch in diesem Jahr stattfinden: am 16 und 17. Mai. Erst danach wird über die Zukunft der Veranstaltung entschieden.

 Auf zwei Tage reduziert: das Gerolsteiner „Radsport-Festival“. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Auf zwei Tage reduziert: das Gerolsteiner „Radsport-Festival“. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Gerolstein. "Die Entscheidung hat uns überrascht." Mit diesem Worten kommentiert Hans-Peter Böffgen, Geschäftsführer der Tourismus- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (TW) Gerolsteiner Land, einer der Organisatoren des Tour-Festivals, den Ausstieg des Hauptsponsors Gerolsteiner Brunnen aus dem Radsport-Event. Zwar werde dieser nach Worten von Axel Dahm, dem neuen Vorsitzenden der Geschäftsführung des Brunnens, "sukzessive sein, um die Kommune nicht von heute auf morgen im Regen stehen zu lassen". Dennoch sagte er dem TV: "Wir ziehen einen Schlussstrich unter das Kapitel Radsport und Radsportsponsoring."

Für das Gerolsteiner Tour-Festival, das bereits drei Mal veranstaltet wurde (2006 bis 2008), jeweils zwischen 2000 und knapp 3000 Radsportler in die Eifel zog und ein Budget von annähernd 400 000 Euro hatte, bedeutet dies nach TV-Informationen, mit rund 100 000 Euro weniger auskommen zu müssen. Der TW-Beitrag steigt zwar um rund 25 Prozent von bislang 25 000 auf nunmehr über 30 000 Euro. Die entstandene Lücke kann dadurch aber nicht geschlossen werden.

Zudem wurde bereits vonseiten der Kommune angekündigt, dass erst nach einer Bilanz für 2009 entschieden wird, ob dasFestival fortgeführt wird.

Künftig mehr Breitensport-Charakter



Dennoch leistet der Gerolsteiner Brunnen nach Worten von TW-Chef Böffgen auch für die Neuauflage 2009 (16. und 17. Mai) Unterstützung: logistisch und finanziell. "Zum einen erhalten wir die Getränke sowie Zelte und sonstiges Party-Mobiliar kostenlos, zum anderen werden wir im Rahmen der Regionalsponsorings finanziell unterstützt." Wie hoch, wollte er aber nicht sagen. Dafür betonte er: "Der hohe Standard und die Anzahl von fünf Radrennen bleiben!"

Mit dem Ausstieg des Brunnens ist auch der andere Veranstalter, der Delius-Klasing-Verlag, der unter anderem das Radsport-Magazin "Tour" herausgibt, abgesprungen. Anstelle des Verlags wird nun die Ley-Event GmbH aus Hamburg als Veranstalter fungieren, die bereits die Organisation der Rennen übernommen hatte. In der aktuellen Entwicklung sieht TW-Chef Böffgen aber auch eine Chance. "Ich wollte schon von jeher hin zu einer mehr breitensportlich orientierten Veranstaltung." Sein Hauptziel ist: "Eine Party-Nacht mit Radsport am Samstagabend in der Stadt zu feiern - mit Radsportlern, Radsportfans aber eben auch normalem Partypublikum." So schwebt dem TW-Geschäftsführer für den Samstagabend ein Rennen mit lokaler Prominenz sowie ein Mini-Benefizrennen analog zu den Lebensläufen zugunsten der Gerolsteiner Schulen vor. Zusätzlicher Effekt: Wenn Schüler, Eltern, und Lehrer mitmachen, zieht das weitere Besucher an, die dann - so Böffgens Hoffnung - auch aufs Fest gehen.

Das wird sich in diesem Jahr auf dem Brunnenplatz abspielen, wo das Zentrum des gesamten Festivals sein wird, inklusive Start- und Zielbereich. "So schaffen wir es, mit Ausnahme von zwei Stunden während des Marathon-Starts am Sonntagmorgen, ohne eine Sperrung der Bundesstraße auszukommen."

An den Zielen hält Touristiker Böffgen trotz aller Änderungen fest: "Wir wollen 3000 Radsportler anlocken, und bei der Partynacht sollten es 3000 bis 4000 Gäste sein."

Meinung

Noch regional verwurzelt?

Der Ausstieg des Gerolsteiner Brunnens über kurz oder lang aus sämtlichen Bereichen, die etwas mit Radsport zu tun haben, war nach den deutlichen Worten des neuen starken Mannes beim Gerolsteiner Brunnen, Axel Dahm, absehbar. Viele klammerten und klammern sich aber noch an die Hoffnung, dass der Brunnen dennoch sein Engagement bei der Unterstützung regionaler Vereine und Veranstaltungen aufrecht erhält. Das wäre nicht nur für die Betroffenen wünschenswert, sondern auch ein Beleg für die regionale Verwurzelung des Global Players, die zumindest in der Vergangenheit immer betont und von Mitarbeitern wie Bevölkerung geschätzt wurde. m.huebner@volksfreund.deEXTRA Die Namensänderung von Gerolsteiner Tour-Festival zu Gerolsteiner Radsport-Festival hat mit der veränderten Veranstalter-Struktur zu tun. Stand Gerolsteiner bislang für den Hauptsponsor, ist es nun nur noch örtliche Bezeichnung. Da der Delius-Klasing-Verlag mit seinem Magazin "Tour" nicht mehr dabei ist, wurde dies durch das neutrale Wort Radsport ersetzt. Das Wort Festival wurde wie der Mai-Termin erhalten, um den Wiedererkennungswert der Veranstaltung nicht zu gefährden. (mh)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort