Recycling auf der Schulbank

HILLESHEIM. (fpl) Stramme Leistung: Rund 40 Computer haben die Kinder der Ganztagsschule Hillesheim im Nachmittags-Unterricht zerlegt und zur Recycling-Station der Elektroinnung nach Fleringen geschickt.

Die Nachmittags-Aktion ist ein Pilotprojekt zum Thema Umwelt - und funktioniert bestens: "Die sind ja schneller als wir im Betrieb", freut sich Elektromeister Leo Kockelmann. Zusammen mit zwei Azubis besucht er an diesem Nachmittag die Ganztagsschule Hillesheim. Sein Auftrag an die Schüler: Computer in ihre Einzelteile zerlegen - und anschließend das Material richtig sortieren. Danach wandern die 40 Ex-Rechner zur Recyclingstation der Elektroinnung nach Fleringen. Die Geräte stammen aus Altbeständen der regionalen Unternehmen.Mit viel Spaß bei der Sache

Die 15 Kinder aus dem dritten und vierten Schuljahr sind mit Eifer bei der Sache. Sie schleppen Rechner zu ihren Arbeitstischen im Atrium, schnappen sich Schraubenzieher, Flachzangen, Seitenschneider, bauen die Geräte wie Profis auseinander und packen die Einzelteile in die dafür bereit gestellten Boxen. Wer eine Frage hat, lässt sich alles von Kockelmann, dessen jungen Kollegen Marcel und Marc oder vom Computerfachmann der Schule, Stefan Barth, erklären: Woraus bestehen Rechner? Welche Materialien werden wieder verwertet? Welche können besonders schädlich sein? Andre Matzen hat sogar seinen eigenen Akkuschrauber mit in die Schule gebracht. Er kennt sich aus: "Solche Computer baut auch mein Freund immer auseinander und macht dann richtig gute daraus." Auch Tobias Akova weiß, wie die Geräte von innen aussehen: "Mein Vater macht manchmal seinen Computer auf, um Staub zu saugen." Dass die Kinder Spaß bei der Aktion haben, ist nicht zu übersehen. "Machen wir nächste Woche weiter?", fragen sie ihren Lehrer Christian Linden. Er habe so etwas noch nie gemacht, bekennt Andreas Kessler. "Aber es wurde ja alles erklärt." Ansonsten hat er nur noch einen Wunsch: "Schreiben Sie meinen Namen bitte ganz dick in die Zeitung. Mit zwei ,s'!" Ist erledigt. "So, wer wollte mal in eine Festplatte reingucken?" ruft Leo Kockelmann in die Runde. Ruckzuck stehen die Kinder auf der Matte. Kockelmann wundert sich, dass bisher noch keine andere Schule auf eine solche Idee gekommen ist. Vor allem angesichts des Erfolgs an diesem Nachmittag in Hillesheim. Für den Meister steht jedenfalls fest: "Ganz klar: Das werden alles Handwerker, da kannst du machen, was du willst."

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