Schicksal der Vermissten aufgeklärt?

Oberstadtfeld/Daun/Wittlich · Eine Pilzsucherin hat zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn einen menschlichen Schädel gefunden. Rechtsmedizinische Untersuchungen sollen klären, ob es sich bei dem Fund um sterbliche Überreste der seit Juli vermissten 66-Jährigen aus Oberstadtfeld handelt. Auf ein Gewaltverbrechen deutet derzeit nichts hin.

Oberstadtfeld/Daun/Wittlich. Nein, Gewissheit hat die Familie von Margaretha Susanna Krasser immer noch nicht. Denn es ist ungeklärt, ob der menschliche Schädel, den eine Pilzsucherin am späten Montagnachmittag im Wald zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn gefunden hat, in Zusammenhang mit dem Fall der Vermissten aus Oberstadtfeld steht. Es wurde nur der Schädel gefunden, vom Rest des Körpers fehlt jede Spur. Die Staatsanwaltschaft Trier und die Kriminalinspektion Wittlich schließen aber nicht aus, dass es sich bei dem Fund um sterbliche Überreste der seit dem 25. Juli vermissten 66-Jährigen handelt. Aktuell deute aber nichts auf ein Gewaltverbrechen hin, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung.Körperteile nicht gefunden


Die Kripo Wittlich hat gemeinsam mit der Polizeiinspektion (PI) Daun die Ermittlungen aufgenommen, rechtsmedizinische Untersuchungen eingeleitet und am Dienstagmorgen am Fundort nach weiteren Spuren gesucht. Ohne Ergebnis, wie Alfred Haas, Leiter der PI Daun, berichtet. Er war gemeinsam mit fünf weiteren Kollegen vor Ort. Weitere möglicherweise zum Schädel gehörende Körperteile wurden in der Umgebung des Fundorts aber nicht gefunden. Im Lauf der Woche ist laut Haas eine weitere Suche geplant.
Was ist mit Frau Krasser passiert? Diese Frage stellen sich viele Menschen, und das nicht nur in ihrem Heimatort Oberstadtfeld, sondern auch weit darüber hinaus. Das große Maß an Aufmerksamkeit, das dieser Fall erregt hat, mag auch darin begründet sein, dass viele Menschen zumindest das Gesicht von Frau Krasser kennen, denn sie hat viele Jahre in einem Supermarkt im Dauner Stadtteil Pützborn gearbeitet. Aber obwohl sie so bekannt ist, hat es kaum Hinweise aus der Bevölkerung gegeben.
Als Margaretha Susanna Krasser, bei der 2011 Demenz diagnostiziert wurde, am 25. Juli von einem Spaziergang nicht zurückkehrt, zögert ihre Familie nicht lange. Sie meldet sie noch am selben Abend bei der Polizei als vermisst.
Mehrere große Suchaktionen in der Gegend zwischen Oberstadtfeld, Wallenborn, Schutz und Deudesfeld werden gestartet. Polizisten, Feuerwehrleute, Bundeswehrsoldaten und Hunde suchen am Boden, ein Hubschrauber aus der Luft und Taucher in Gewässern wie dem Meerfelder Maar. Die Familie lässt nichts unversucht. Sie verteilt Steckbriefe mit einem Foto und der Personenbeschreibung an Bürger und in Geschäften in der Region.
Aber Frau Krasser bleibt verschwunden. Die Polizei startet vergangene Woche einen weiteren Aufruf, durch den sie auf Hinweise von Pilzsuchern hofft. Seit gut drei Monaten wird Margare tha Susanna Krasser vermisst. In Oberstadtfeld herrscht nach wie vor große Betroffenheit wegen des ungeklärten Schicksals der Mitbürgerin, sagt Ortsbürgermeister Arnold Möseler. Zum Fund vom Montag will er sich nicht äußern, mit Hinweis auf die noch ausstehenden Untersuchungsergebnisse.26. Juli

Extra

25. Juli: Margaretha Susanna Krasser aus Oberstadtfeld wird am Donnerstag um 21.33 Uhr von ihren Angehörigen als vermisst gemeldet, als sie von einem Spaziergang nicht zurückkehrt. Zeugen beobachten die 66-Jährige gegen 21 Uhr an der Bundesstraße 257 zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn. Die Polizeiinspektion Daun startet noch am Abend eine Suchaktion mit 50 Helfern, Hunden und einem Hubschrauber. 26. Juli: Die Suche wird am Freitagmorgen ausgeweitet. Zeugen beobachten die Vermisste um 16.30 Uhr in Schutz - seitdem wurde Krasser nicht mehr gesehen. Die Suche wird am Sonntag eingestellt. 29. Juli: Die Angehörigen verteilen Steckbriefe mit einem Foto und der Personenbeschreibung Krassers. 1. August: Die Polizei startet am Donnerstag eine neue Suchaktion. 160 Einsatzkräfte von Bundeswehr, THW und Feuerwehr sowie ein Hubschrauber und Hundestaffeln sind im Einsatz. Die Suche konzentriert sich auf Schutz, wo Krasser zuletzt gesehen wurde, und Pützborn, wo sie in einem Supermarkt gearbeitet hat. Am Freitag suchen Taucher Gewässer und das Meerfelder Maar ab. Bis Samstagabend werden Gebiete bis Deudesfeld durchkämmt. 6. August: Die Polizei überprüft noch einmal Spuren in Schutz und Deudesfeld und durchsucht ein Waldstück zwischen den Gemeinden. Sie findet keine neuen Hinweise. 9. August: Die Kriminalinspektion Wittlich übernimmt den Fall. 16. Oktober: Die Polizei startet einen weiteren Aufruf. Sie hofft dabei auf Hinweise von Pilzsuchern. 21. Oktober: Eine Pilzsucherin findet zwischen Oberstadtfeld und Wallenborn einen menschlichen Schädel. maf/sts

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