Wieder verwüstet: Vandalismus auf dem stillen Örtchen

Daun · Erneut haben Unbekannte die Behindertentoilette im Dauner Parkdeck beschmiert und zugemüllt. Bei der Aufklärung der Fälle appellieren Stadtbürgermeister Jenssen und die Polizei an die Mithilfe der Bevölkerung.

Daun. Als Arbeiter des Bauhofs der Stadt Daun die Behindertentoilette im Parkdeck in der Innenstadt betreten, schlägt ihnen ein stechender Geruch entgegen. Die Armaturen an Waschbecken und Toilette sind herausgerissen. An den Wänden prangen große goldene Buchstaben. Auf dem Boden schwimmen Prospekte im Wasser, das stetig aus der Kloschüssel überschwappt, die mit Zigarettenstummeln, Müll und Fäkalien verstopft ist.
"Auf dem Parkdeck haben wir im Schnitt einmal im Monat mit Vandalismus zu tun", sagt Friedrich Hein, Vorarbeiter im Dauner Bauhof. Zwar sei es nicht jedes Mal so schlimm wie jetzt, die Beschädigungen summierten sich jedoch. Im aktuellen Fall rechnet er mit einem Schaden von rund 600 Euro.
"Der ideelle Schaden ist jedoch viel höher", sagt Hein. Die Behindertentoilette bleibe, bis die Schäden behoben seien, zunächst einmal geschlossen.
Auf dem Dauner Parkdeck haben es die Arbeiter des Bauhofs immer wieder mit umgeknickten Verkehrsschildern, rassistischen oder vulgären Schmierereien an den Wänden und Verschmutzungen der Treppenhäuser durch Fäkalien und Urin zu tun. Zwei- bis dreimal im Jahr rücken sie den Treppenhäusern daher mit Hochdruckreinigern zu Leibe. Ein beliebtes Spiel sei es auch, die Parkautomaten außer Gefecht zu setzen. "Warum man aber unbedingt ins Münzrückgabefach urinieren muss, weiß ich nicht", sagt Hein.
Die Beschädigungen beschränken sich dabei nicht aufs Parkdeck. "Vandalismus gibt es überall in Daun", sagt Hein. Dass sich die Lage irgendwann einmal bessere, daran glaubt er nicht, betont aber auch, dass sie sich nicht verschlechtert habe: "In den vergangenen zehn Jahren hat die Schadenshäufigkeit und -höhe nicht zugenommen."
Die Art der Schäden habe sich jedoch verändert. "Während die Täter früher aus Übermut eher einen Pfosten umgetreten haben, gibt es heute deutlich mehr Schmierereien", sagt Hein. Die Polizeiinspektion (PI) Daun baut auf die Mithilfe der Bevölkerung, um solche Vorfälle wie im Parkdeck möglichst aufzuklären. "Wir haben ein Auge auch aufs Parkdeck, die Streifen fahren immer wieder dorthin", erklärt Gerd Junk, der für die Stadt Daun zuständige Beamte bei der PI.
Klar sei aber auch, dass "keine Rund-um-die-Uhr-Überwachung möglich ist, das können wir nicht leisten." Aber wenn Anwohner oder Passanten einen Vorfall bemerken, "sollen sie sich gleich bei uns melden. Je früher wir davon wissen, umso größer die Chance auf Aufklärung", lautet Junks Appell an die Bevölkerung.
Dem schließt sich auch Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen an: "Ich finde es bedenklich, dass sich immer wieder sinnlos an öffentlichem Eigentum vergriffen wird. Die Bürger sollen sich nicht scheuen, solche Dinge sofort bei der Polizei zu melden."

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