Zum Jubiläum lebt ein Klassiker wieder auf

Gillenfeld · Die DLRG-Gruppe Gillenfeld gewährleistet seit 1966 die Schwimmaufsicht am Pulvermaar. Die Mitglieder geben zudem Unterricht, nehmen Schwimmabzeichen ab und sind bei Tauchern sehr angesehen. Am 23. Juli feiern sie ihr Jubiläum am Maar.

 Michaela Riebschläger, Ausbildungsleiterin, vorne im gelben T-Shirt, zeigt den DLRG Mitgliedern einen Sicherheitsgriff. TV-Foto: Christina Bents

Michaela Riebschläger, Ausbildungsleiterin, vorne im gelben T-Shirt, zeigt den DLRG Mitgliedern einen Sicherheitsgriff. TV-Foto: Christina Bents

Foto: Christina Bents (chb) ("TV-Upload Bents"

Gillenfeld. Bei Herzproblemen, allergischen Reaktionen auf Insektenstiche und natürlich bei gefährlichen Schwimmsituationen sind sie zur Stelle: die 30 Mitglieder der DLRG Gillenfeld. Sie machen immer zu zweit Dienst, und wenn sie nicht da sind, ist auch das Schwimmen dort nicht erlaubt. "Eine Vorschrift der Verbandsgemeinde regelt das", erklärt Markus Riebschläger, der zweite Vorsitzende. "Man sollte auch sicher schwimmen können, wenn man hier ins Maar geht, denn es ist mehr als 70 Meter tief. Zudem hat man von der Treppe aus gleich keinen Boden mehr unter den Füßen und keinen Rand, an dem man sich festhalten kann", berichtet er weiter. Deshalb haben die Aufsichtspersonen des DLRG auch immer ein Auge auf die Kinder, die ins Wasser gehen, denn die können ihre Kräfte oft noch nicht einschätzen.

Finanzielles Polster ist dünn


Begonnen hat die Geschichte der DLRG Gillenfeld 1966 mit dem Rettungsschwimmer Dieter Rauen, der aus dem Ort stammt und bei der DLRG im Bezirk war. Er gründete den Ortsverein. In den 1970er Jahren wurde dann an den Wochenenden der Badebetrieb überwacht und die Ortsgruppe wuchs. Schwimmkurse wurden angeboten und Rettungsschwimmabzeichen abgenommen. Überregional machte sich die DLRG Gillenfeld auch mit einer Tauchstation einen Namen.
Obwohl die Wassertemperatur selbst an den heißesten Sommertagen nicht wärmer als 24 Grad Celsius ist, ist das Pulvermaar sehr beliebt. Zwischen 2000 und 3000 Besucher kommen an Spitzentagen dorthin. Dann sind sieben DLRG-Leute im Einsatz. Die besondere Maar-Atmosphäre schätzen auch Gäste von außerhalb des Kreises Vulkaneifel. So wie Mariette Schwertfeger aus Plein (Kreis Bernkastel-Wittlich): "Wenn man wieder aus dem Wasser kommt, fühlt man sich, als wäre man in einem Jungbrunnen gewesen."
So sehr die Besucher das Schwimmen am Pulvermaar auch genießen, so sehr muss der Ortsverein auch auf seine Finanzen achten. "Das finanzielle Polster ist dünn", sagt die Vorsitzende Bettina Schäfer. Sorgen um den Verein hat sie aber nicht, denn der Zuwachs an Mitgliedern sei stetig und es gebe immer wieder neue Ehrenamtliche. "Manche haben schon bei uns schwimmen gelernt", berichtet die Vorsitzende. Anlässlich des Jubiläumsfests will die DRLG-Gruppe "Pulvermaar in Flammen" wiederaufleben lassen. Zwischen Anfang der 1970er und Anfang der 1990er Jahre war das Feuerwerk weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus bekannt. Schatzmeister Dietmar Geib erinnert sich: "Landesweit war ,Pulvermaar in Flammen' ein Begriff."
Dabei war es nicht nur das Feuerwerk, sondern auch die Lampions und Kerzen auf dem Wasser, die das Fest zu etwas Besonderem gemacht haben. "Gescheitert ist Pulvermaar in Flammen an seiner eigenen Größe. Es war sehr wetterabhängig und mit hohen Kosten verbunden, so dass es irgendwann finanziell nicht mehr ging", berichtet Geib.
Zudem gibt es spezielle Auflagen für Feuerwerke am Pulvermaar. Wegen des Naturschutzes dürfen nur solche verwendet werden, die keine Reste hinterlassen. "Wir versuchen, zu unserem Jubiläum das Feuerwerk in bescheidenerer Form wieder aufleben zu lassen", freut sich der Schatzmeister schon. chb
Extra

Zum Angebot der DLRG gehören Anfängerschwimmen, Förderkurse Tiefwasser, das Jugendschwimmabzeichen, Juniorretter, und Rettungsschwimmen. Der Ortsverein feiert sein Jubiläum am 23. Juli ab 10 Uhr. Von 12 bis 17 Uhr Kinderbetreuung mit Seehund "Nobbi". Ab 14 Uhr Rettungsvorführungen, 15 Uhr Wasserspiele auf dem Maar, 19 Uhr Festakt, 20 Uhr Live-Musik der 60er und 70er Jahre, 22 Uhr Tanz- und Unterhaltungsmusik, 22.30 Uhr Pulvermaar in Flammen: großes Höhenfeuerwerk im Maarkessel als Finale der Feier. chb

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