Daun/Nerdlen-Kradenbach. Noch gehören sie zum Stadtbild von Daun: die gelben Transporter, deren Fahrer vom Postgebäude in der Lindenstraße ausschwärmen und Briefe und Päckchen in der Stadt und in der Umgebung zustellen. War die zentrale Lage früher von Vorteil, entspricht das Gebäude mittlerweile aber "nicht mehr den Anforderungen des Unternehmens ", teilte der Konzern schon im vergangenen Jahr mit. Daraus hat er Konsequenzen gezogen, der Zustellstützpunkt zieht um: von der Dauner Innenstadt in den gut fünf Kilometer entfernten Industrie- und Gewerbepark (IGP) Nerdlen-Kradenbach der Verbandsgemeinde (VG) Daun. Dort errichtet ein privater Investor ein Gebäude, das die Post mieten und neuer Arbeitsplatz von 17 Beschäftigten sein wird. "Auch für sie wird es der Umzug eine deutliche Verbesserung", sagt Postsprecher Stefan Hess. Wann genau der Umzug stattfindet, kann er noch nicht genau sagen, "voraussichtlich im Sommer". Die Arbeiten auf einem rund 4500 Quadratmeter großen Grundstück laufen, "dort werden wir doppelt so viel Platz haben wie am derzeitigen Standort", sagt Hess.
Manfred Hein, für den IGP zuständiger Mitarbeiter der Verbandsgemeindeverwaltung, freut sich, dass sich die Post für Nerdlen-Kradenbach entschieden hat. "Denn das Unternehmen hat sich auch andere Flächen angeschaut. Ich denke, wir konnten damit punkten, dass der neue Standort in unmittelbarer Nähe zur Autobahn-Anschlussstelle Gerolstein liegt und ein 24-Stunden-Betrieb dort möglich ist." Im Kontakt mit dem Konzern sei man schon gut zwei Jahre gewesen, in trockenen Tüchern ist das Geschäft seit einigen Wochen. Hein: "Der Verkauf des Grundstück an den privaten Investor ist im März besiegelt worden."
Aber hat der Auszug der Zusteller Auswirkungen auf die Postfiliale, die sich im Erdgeschoss des Gebäudes in der Postbank-Niederlassung befindet? Denn die Mitarbeiter dort erledigen die Serviceleistungen der Post - auch wenn die Postbank und die Deutsche Post als Unternehmen getrennt voneinander arbeiten (siehe Extra). "Nein", sagt Iris Laduch-Reichelt, Pressesprecherin der Postbank, "es ändert sich nichts." Anders als im vergangenen Jahr, als ungewiss war, ob und wie lange die Filiale noch am jetzigen Standort bleibe, heißt es nun: "Wir haben einen langfristigen Mietvertrag und keine Absicht, an einen anderen Standort zu wechseln."Extra

Die Deutsche Postbank und die Deutsche Post sind nicht miteinander verbunden und arbeiten als Unternehmen unabhängig voneinander. Die Postbank gehört seit 2010 mehrheitlich der Deutschen Bank, die dabei bundesweit mehr als 1100 Filialen der Deutschen Post übernommen hat. In diesen können Kunden ihre Briefe oder Pakete abgeben. Die Postbank erhält dafür Pauschalen von der Deutschen Post. flor/sts