Weinfreunde sind heiß auf 2009er – Hervorragende Qualitäten

Bernkastel-Kues · Dass der 2009er ein großer Weinjahrgang wird, deutete sich bereits im Herbst an. Jetzt, nachdem „der Neue“ trinkfertig ist und die Winzer dabei sind ihn in Flaschen zu füllen, ist es Gewissheit. Der 2009er rechtfertigt alle Vorschusslorbeeren.

Gerhard Scholten, Leiter der Abteilung Weinbau und Oenologie beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Bernkastel-Kues, hat in den vergangenen Wochen viele Weine probiert. Und es hat ihm besonders viel Spaß gemacht. Denn das meiste, was er probiert hat, gehört in die Kategorie „Hervorragend“. Der Weinexperte ist voll des Lobes über den 2009er, der nun in Flaschen gefüllt wird. Ein ideales Zucker-Säure-Verhältnis wiesen im Oktober die Riesling-Trauben auf.

Jetzt ist aus dem Most Wein geworden, der durch seine fruchtige Art und mit intensiven Aromen besticht. In früheren Jahren, erinnert sich Scholten, seien oft die hohen Säuregehalte beim Riesling ein Problem gewesen. Nunmehr lägen sie im genau richtigen Bereich. Scholten ist überzeugt: „Die Qualität der Moselweine war noch nie so gut wie in den vergangenen Jahren.“ Und der 2009er setze den bereits sehr guten Jahrgängen 2006, 2007 und 2008 noch die Krone auf. Einen Grund für den Qualitätssprung sieht Scholten in der Klimaveränderung, von der die Mosel als nördliches Weinanbaugebiet deutlich profitiere.

Aber auch in der Kellertechnik habe sich vieles getan. Viele selbstvermarktende Winzer berichten, dass ihre Bestände an 2007er und 2008er Weinen langsam zu Ende gehen. Nicht wenige haben bereits Anfang März mit der Füllung des 2009ers begonnen, um zu Ostern ihre Kunden beliefern zu können. Patrick Philipps, der in Graach einen Vier-Hektar-Betrieb führt, hat den größten Teil des 2009er Jahrgangs bereits gefüllt. Philipps: „Die älteren Jahrgänge sind bis auf einige hochwertige Auslesen fast komplett ausgetrunken.“ Viele Kunden würden schon gezielt nach dem 2009er fragen.

Philipps: „Die sind schon ganz heiß auf diesen hervorragenden Jahrgang.“ Martin Müllen aus Traben-Trarbach, der in Kröv und Traben-Trarbach 4,6 Hektar Weinberge bewirtschaftet, achtet allerdings darauf, immer genügend Flaschen älterer Jahrgänge wegzulegen. Müllen: „Ältere und gereifte Weine anzubieten, gehört zur Reputation unseres Betriebs.“ Auch er ist voll des Lobes für den 2009er. Müllen: „Es scheint ein ganz großer Jahrgang zu werden.“ Winzer Martin Kerpen aus Wehlen sagt: „Jetzt zeigt sich, dass die Euphorie im Herbst gerechtfertigt war.“ gek

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