Deutschland und Belgien sind Luxemburgs wichtigste Partner

Luxemburg · Luxemburg exportiert vor allem Dienstleistungen. Aber es werden auch viele Waren wie Autos und Maschinen nach Luxemburg eingeführt, allen voran aus Deutschland und Belgien.

Luxemburg. Das Großherzogtum importiert viele Waren, weil es in dem Land an natürlichen Ressourcen mangelt. Die Handelsbilanz war bisher jedoch immer ausgeglichen, weil die Ausfuhr von Dienstleistungen, die Ausgaben für die Importe kompensieren konnte.
In den vergangenen 50 Jahren hat sich die luxemburgische Wirtschaft erheblich verändert. Wurden früher noch mehr Waren ausgeführt, so sind es jetzt Dienstleistungen jeglicher Art. Deutschland liegt vorne, was den Import von Dienstleistungen aus Luxemburg angeht, vor der Schweiz, Großbritannien, Frankreich und Belgien. Beim Warenimport ist Belgien spitze.
Immer mehr Dienstleistungen


In Luxemburg wurden vor einem halben Jahrhundert mehr Waren als Dienstleistungen importiert. Seit dem Ende der 70er Jahre stellt man im Großherzogtum eine Verschiebung zugunsten der Dienstleistungen fest. Grund hierfür sind, laut der Statec, dem nationalen Statistikinstituts in Luxemburg, das Ende der Blütezeit der luxemburgischen Stahlproduktion und die rasante Entwicklung des Finanzplatzes.
Im Jahre 1988 war der Anteil der Dienstleistungen im internationalen Handel Luxemburgs schon auf ein Drittel angestiegen. Seit 1999 hat der Wert der Importe von Dienstleistungen jenen der Waren überholt.
Heutzutage repräsentieren die Dienstleistungen etwa 70 Prozent der Handelsbilanz. Bei den Nachbarländern teilen sich die Importe auf 80 Prozent Waren und nur 20 Prozent Dienstleistungen auf. Bei den Importen spielt der Finanzbereich eine große Rolle. Vor zwei Jahren waren mehr als die Hälfte aller eingeführten Serviceleistungen Finanzdienstleistungen, so der Statec.
Auch bei den Waren gab es in den letzten 50 Jahren Verschiebungen. Früher stellten die Energien mit etwa 40 Prozent den größten Teil der Importe dar. In den 70ern und 80ern waren es durch die Stahlindustrie vor allem sogenannte Vorprodukte, die nach Luxemburg kamen.
Einfuhr von Gütern


Heute sind es vor allem Investitionsgüter und Transportmaterial (Autos, LKW, Flugzeuge, Züge), die importiert werden. Sie stellen inzwischen 30 Prozent der Importe dar. 1960 waren es nur 16 Prozent.
Ein Grund für die Einfuhr von diesen Gütern sei die Erhöhung des Lebensstandards, erörtert der Statec. In den 70ern betrug der Anteil der Energien (Öl, Gas) noch 20 Prozent, durch den Untergang der Stahlproduktion sank der Anteil Mitte der 80er jedoch auf zehn Prozent. 2010 waren zwölf Prozent der Importe Energieprodukte. Das Erdöl stellte neun Prozent dar.
Ohne Überraschung sind die Nachbarländer Luxemburgs die Haupthandelspartner. Während der letzten 50 Jahre haben Deutschland und Belgien zusammen etwa zwei Drittel der Importe Luxemburgs gewährleistet. Belgien ist in diesem Zusammenhang der Hauptpartner des Großherzogtums. Viele Generalvertretungen in Belgien liefern auch nach Luxemburg. Ein Großteil des in Luxemburg benötigten Erdöls wird via Antwerpen aus Belgien nach Luxemburg geliefert.
Bei den Dienstleistungen ist jedoch Deutschland der Hauptansprechpartner Luxemburgs. Etwa 14 Prozent der Serviceleistungen werden von deutschen Unternehmen durchgeführt.

Der Autor ist Redakteur beim Luxemburger Tageblatt.

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