Schön geschönt

Die Welt kann so schön sein, wenn man sich auf die eigenen Statistiken verlässt. In dieser Situation mag sich derzeit so manch rot-grüner Politiker wähnen, der auf die Arbeitslosenquote blickt. Schließlich ist die Arbeitslosenzahl gegenüber dem Vorjahr kräftig gesunken. Allerdings nur, weil heute Jobsuchende nicht mehr in der Statistik auftauchen, die an einer Trainingsmaßnahme teilnehmen. Das klingt arg nach Zahlenkosmetik. Und bei den bescheidenen Vermittlungschancen, die Arbeitslose nach solchen, bisweilen sehr kurzzeitigen Trainingseinsätzen haben, ist der Erfolg auch nur von kurzer Dauer. Dies zeigt auch das große Problem in Deutschland: Reformen am Arbeitsmarkt allein führen noch nicht zu mehr Neueinstellungen. Schlimmer noch: In der Region Trier schreitet sogar der Arbeitsplatzabbau weiter voran. Von einem Lichtblick kann also keine Rede sein. Deshalb darf sich die Politik eben nicht mit schönen Statistiken durchmogeln: Das Reformtempo muss erhöht werden, denn vor allem die hohen Lohnnebenkosten sind Gift für den Arbeitsmarkt. h.waschbuesch@volksfreund.de

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