Chinas Gewichtheber geben bei WM-Auftakt Ton an

Paris (dpa) · Chinas Gewichtheber haben zum Auftakt der Weltmeisterschaften in Paris ihre Vormachtstellung unter Beweis gestellt.

In der leichtesten Männer-Klasse (bis 56 kg) gewann Titelverteidiger Wu Jingbiao mit 292 (Reißen 133/Stoßen 159) Kilogramm vor seinem Landsmann Zhao Chaojun (284 kg) und dem gebürtigen Bulgaren Walentin Christow (276 kg), der jetzt für Aserbaidschan startet. Im untersten Frauen-Limit bis 48 Kilogramm hatte zuvor Asienmeisterin Tian Yuan aus China mit 207 (90/117) Kilo gewonnen. Deutsche Athletinnen waren in diesen Kategorien nicht am Start.

Das Team vom Bundesverband Deutscher Gewichtheber (BVDG) greift erst ins Geschehen ein. Als erste muss die Olympia-Siebte Julia Rohde in der Klasse bis 53 Kilogramm Körpergewicht auf die Bühne. Zur Mannschaft gehören sieben Frauen und sechs Männer. Wegen Verletzungen fehlen Olympiasieger Matthias Steiner und Ex-Europameister Jürgen Spieß. Die Weltmeisterschaften in Paris sind der zweite Qualifikationswettkampf für die Olympischen Spiele in London nach der WM im Vorjahr in Antalya. Es wird nicht über einzelne Athleten, sondern über die Zahl der Startplätze pro Nation entschieden.

Sieben Länder sind für die WM ausgeschlossen worden, weil sie über die Standorte ihrer Sportler zum Zweck von Dopingkontrollen im Training nur lückenhaft informierten. Darunter befinden sich Bulgarien, Zypern und Katar. In diesem Jahr sind laut Auskunft des Weltverbandes IWF 36 Gewichtheber der Einnahme von Dopingmitteln überführt worden.

Auf Initiative des deutschen Verbandes soll das mangelhafte Doping-Kontrollsystem neu geordnet werden. Verantwortlich dafür wird das IOC-Ehrenmitglied Walther Tröger zeichnen. „Ich betrachte die Aufgabe als große Herausforderung“, sagte der 82-Jährige, der als sogenannter Mediator wirken soll. Die aus sechs Mitgliedern bestehende alte IWF-Kontrollkommission unter dem ehemaligen rumänischen Olympiasieger und Dopingsünder Nicu Vlad ist komplett zurückgetreten.

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