Wahl Sportler des Jahres Trierer Doppelspitze bei Deutschlands Sportlern des Jahres

Baden-Baden/Trier · Der Verein Silvesterlauf Trier freut sich über Spende von Hindernis-Rekordlerin Gesa Krause. Derweil wechselt der Trierer Ruder-Weltmeister Richard Schmidt erstmal das Sportgerät.

 Geballte Trier-Power im Bénazetsaal des Kurhauses Baden-Baden. Gesa Krause und Richard Schmidt nach der Gala zur Wahl von Deutschlands Sportlern des Jahres.

Geballte Trier-Power im Bénazetsaal des Kurhauses Baden-Baden. Gesa Krause und Richard Schmidt nach der Gala zur Wahl von Deutschlands Sportlern des Jahres.

Foto: TV/Mirko Blahak

Franz-Josef Ott hatte eine Vorahnung. Deshalb hatte er die Übungsleiter, Betreuer, Sportler und Eltern im Vorfeld schon ermuntert, am Sonntagabend das ZDF einzuschalten. Der Jugendkoordinator und Trainer beim Verein Silvesterlauf Trier zückte natürlich auch die Fernbedienung – und wurde nicht enttäuscht. Silvesterlauf-Athletin Gesa Krause wurde im Rahmen der in Baden-Baden aufgezeichneten Ehrung von Deutschlands Sportlern des Jahres mit dem Sparkassenpreis für Vorbilder im Sport ausgezeichnet. Und nicht nur das. Einen Teil des Preisgelds spendet sie für die Jugendarbeit ihres neuen Heimatvereins. 20 000 Euro darf Krause Projekten zur Nachwuchsförderung zukommen lassen – sie entschied sich für den Förderverein der  Wilhelm-von Oranien-Schule Dillenburg, die sie früher besucht hat, für den TV Dillenburg – und den Silvesterlauf Trier e.V. So dürften mehrere Tausend Euro für den Verein aus der Römerstadt herausspringen.

  „Gesa hat es einfach verdient. Sie hat nach dem Sturz im 3000-Meter-Hindernis-Finale bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in London nicht auf andere geschimpft, sondern ihr Schicksal tapfer hingenommen. Das ist Fairplay, wie wir es auch unserem Nachwuchs vermitteln“, sagte Ott gestern auf TV-Anfrage.  Die finanzielle Zuwendung mache den Verein stolz: „Das ist ein Zeichen für unsere Arbeit, die wir vor Ort machen. Wir haben vor mehreren Jahren mit einer Jugendgruppe angefangen, nun haben wir schon fünf, sechs.“

Was konkret mit dem Geld gemacht wird, stehe noch nicht fest und werde in großer Runde mit den Übungsleitern und Betreuern besprochen. Ideen gibt es aber schon. Ott: „Vielleicht subventionieren wir die Freizeiten, die wir anbieten. Und wir bräuchten Material, zum Beispiel Hürden oder vielleicht auch Speere.“ Krause will mit den gewählten Projekten etwas zurückgeben: „Die Talente werden irgendwann in unsere Fußstapfen treten. Ich will mit den Förderzusagen Danke sagen. Ich weiß, dass das Geld dort gut ankommen wird.“

Die Auszeichnung als „Vorbild im Sport“ gebe ihr Kraft für die nächsten Aufgaben, sagte Krause: „Sie ist eine große Ermutigung, sich den Herausforderungen des neuen Jahres zu stellen.“ Ihren ersten Auftritt in der neuen Saison, die mit Einheiten im Oktober und zuletzt einem dreiwöchigen Höhentrainingslager im italienischen Livigno begonnen hatte, wird Krause beim Silvesterlauf in Trier haben.

Dort kann der Trierer Ruder-Weltmeister Richard Schmidt nicht an der Strecke stehen. Er verbringt die Weihnachtsfeiertage zwar zu Hause an der Mosel – doch danach geht es am 27. Dezember direkt mit den Kollegen des Ruder-Achters ins Höhentrainingslager nach St. Moritz. Dort wird Schmidt die Langlauf­ski auspacken – so wie Krause in der Lombardei. Mit dem neuen Trainer beim Achter werden auch neue Reize gesetzt. Schmidt: „Wir wollen mal schauen, wie Athletiktraining in der Höhe bei uns anschlägt.“ Und wie läuft’s auf den schmalen Brettern? „Ich werde Eric Frenzel sicher nicht schlagen, aber ich komme voran“, beurteilte Schmidt seine Ski-Künste im Vergleich zum Profi aus der Nordischen Kombination.

Platz zwei mit dem Deutschland-Achter bei der  Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres  machte Schmidt „mega glücklich“. „Ich hatte auf Platz drei gehofft. Wir hatten mit den Top-Wintersportlern und den Beachvolleyballerinnen ja sehr große und starke Konkurrenz“, sagte er nach der Gala in Baden-Baden.

Bei Schmidt ist bereits alles auf die Weltmeisterschaft 2018 im September in Plovdiv ausgelegt. Auch sonst dürfte das neue Jahr für den 30-Jährigen spannend werden. Als Mitglied der Athletenkommission der Welt-Anti-Doping-Agentur dürfte die Arbeit nicht ausgehen. Schmidt: „Die Russland-Entscheidung des Internationalen Olympischen Komitees mit Blick auf die Winterspiele in Pyeongchang ist ein Anfang. Grundsätzlich sollen Sportler, die sauber sind, nicht bestraft werden.  Aber langfristig muss Russland transparenter werden, sich verändern und sich den Regularien anpassen. Aber das gilt nicht nur für Russland. Es gibt auch ein paar andere Länder, die das tun müssen.“

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