Hockey-Teams wollen Titel bei EM zurückgewinnen

Leipzig (dpa) · Nach dem Verlust ihres Abonnementstitels wollen die deutschen Hockey-Teams ihre Vormachtstellung unter dem Hallendach vor heimischem Publikum zurückerobern.

„Der Stachel sitzt sehr tief. Deutschland hat im Hallenhockey immer eine Vorreiterrolle gespielt. Deshalb setzen wir uns auch für die EM hohe Ziele: Wir wollen beide Titel erkämpfen“, verkündete DHB-Sportdirektor Heino Knuf vor der am Freitag beginnenden Hallen-Europameisterschaft in Leipzig.

Zwölfmal bei den Herren und 13 Mal bei den Damen war Deutschland EM-Champion, im Vorjahr gingen beide WM-Titel in der Halle an den Deutschen Hockey-Bund (DHB). Doch der einstige Riesen-Vorsprung ist gerade auf dem eigenen Kontinent gegen ständig stärker werdende Konkurrenz geschrumpft.

„Die EM ist schwerer zu bestreiten als eine WM, weil man in der Gruppenphase keine Gegner hat, gegen die man sich einspielen könnte“, begründete Herren-Coach Markus Weise diesen Umstand. So muss seine Auswahl gleich zum Turnierbeginn am Freitag gegen Titelverteidiger Österreich ran. Die Schweiz und Spanien sind die weiteren Gegner der deutschen Herren, die im Gegensatz zu den Damen fast ausnahmslos mit A-Nationalspielern in der Leipzig Arena antreten werden. Vier Olympiasieger von 2008 und sechs Feld-EM-Sieger von 2011 sind dabei.

Ganz anders die Damen: Im zwölfköpfigen Aufgebot fehlen sämtliche Auswahlkräfte, die Anfang Februar in Rosario/Argentinien auf dem Feld die Champions Trophy bestreiten. Parallel zur Leipziger Hallen-EM beginnen Bundestrainer Michael Behrmann und sein A-Kader in Santiago de Chile die Vorbereitung auf den Jahres-Höhepunkt: die Olympischen Spiele im Sommer in London. Behrmann wird in Leipzig von Marc Herbert vertreten, der trotz „zweiter Wahl“ um den Titel mitspielen will.

„Wir haben in Deutschland ja zum Glück ein absolutes Luxusproblem im Hallenhockey“, sagte Herbert, der schon 2008 und 2010 für Behrmann die DHB-Damen bei Hallen-EM-Turnieren betreut hat. Herausgesprungen sind Rang eins und drei. In Leipzig, wo die Ukraine ihren Titel verteidigen will, soll der deutsche Weg über die Gruppengegner Tschechien, Spanien und Polen bis ins Finale führen. „Ich bin überzeugt, dass wir eine starke Mannschaft haben“, meinte Übergangscoach Herbert. „Wenn du mit einem deutschen Hallen-Team antrittst, spielst du immer um den Titel mit.“

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