Top-Auftakt für Kanuten beim Heimweltcup

Duisburg (dpa) · Vielversprechender hätte der Weltcup in Duisburg für die deutschen Kanuten kaum beginnen können. Gleich drei Siege auf den olympischen Strecken fuhren die Paddler am ersten Finaltag ein und sendeten vor den London-Spielen ein deutliches Signal an die internationale Konkurrenz.

„Das war toll. Wir können fast auf allen Strecken siegen“, meinte Verbandspräsident Thomas Konietzko. Am Sonntag haben die DKV-Starter noch weitere Chancen.

Bei Sonnenschein auf der Regattastrecke am Niederrhein schafften am Samstag Canadier-Pilot Sebastian Brendel, das Kajak-Duo Martin Hollstein/Andreas Ihle sowie der K4 der Frauen um Rückkehrerin Katrin-Wagner Augustin die ersten Erfolge beim zweiten Weltcup der Saison. Für einen Paukenschlag sorgten die Jungspunde Peter Kretschmer und Kurt Kuschela im Canadier-Zweier: In einem Herzschlagfinale um das London-Ticket stachen sie die Weltmeister Tomasz Wylenzek/Stefan Holtz aus, anschließend ließen sie sich von zahlreichen Freunden herzen. „Unsere erste Teilnahme bei Olympia wird bestimmt großartig“, sagte Kretschmer.

Ein zweiter Platz reichte den beiden Potsdamern, denn die erfahrenen Weltmeister von 2011 wurden nur enttäuschende Dritter. „Für mich war überraschend, wie dominant das junge Boot aufgetreten ist“, meinte Konietzko. Schon beim Auftaktweltcup vergangenes Wochenende in Posen hatten die Nachwuchsathleten die Nase vorn. „Heute gönnen wir uns einen Tag zum Feiern, ab morgen wollen wir uns dann auf Olympia konzentrieren“, bekannte Kuschela.

Hoffnungsträger Brendel und das Kajak-Duo Hollstein/Ihle hatten schon beim ersten internationalen Kräftemessen in Polen die Qualifikation für London geschafft, mit breiter Brust paddelten sie in Duisburg aufs oberste Treppchen. Vor allem Brendel imponierte den DKV-Chefs. „In dieser mentalen Form ist er ein Kandidat auf Olympia-Gold“, urteilte Konietzko.

Dagegen lief es bei Max Hoff nicht rund: Der Langstreckenspezialist kam im Kajak nur als Sechster ins Ziel. „Trotzdem ist er bei Olympia dabei. Er ist unser bester Mann gewesen in dieser Disziplin“, sagte Sportdirektor Jens Kahl.

Weiter offen ist die Qualifikations-Entscheidung für London bei den Kajak-Einern der Frauen. Weltmeisterin Nicole Reinhardt musste den Wettbewerb wegen einer Zerrung im Schulterbereich absagen. Ihre nationale Konkurrentin Silke Hörmann kam im Finallauf aber nicht über einen mäßigen neunten Platz hinaus. „Das ist eigentlich ein bisschen wenig“, urteilte Kahl.

Der DKV will erst nach dem Heimweltcup eine Entscheidung über sein Vorgehen treffen. „Denkbar ist ein internes Ausscheidungsrennen zwischen Reinhardt und Hörmann nächste Woche“, meinte Kahl. Allerdings müsste sich Reinhardt bis dahin erholt haben. In Posen hatte sie noch deutlich besser abgeschnitten.

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