100 000 Essen für die Pilger

Trier/Koblenz · Der letzte Großauftrag zur Heilig-Rock-Wallfahrt ist vergeben: Die Einstein-Gastronomie-Gruppe aus Koblenz wird das Pilgerzelt im Palastgarten betreiben. Dort gehen vom 13. April bis 13. Mai täglich bis zu 8000 Essen über den Selbstbedienungs-tresen - insgesamt voraussichtlich 100 000.

 Nach ersten Schätzungen werden rund 100 000 Essen wie diese während der Heilig-Rock-Wallfahrt im Pilgerzelt verzehrt werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Nach ersten Schätzungen werden rund 100 000 Essen wie diese während der Heilig-Rock-Wallfahrt im Pilgerzelt verzehrt werden. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Koblenz. Bis zu 8000 Wallfahrtsteilnehmer täglich werden im Pilgerzeit essen. Diese Zahl ist vielen Trierer Gastronomen offenbar auf den Magen geschlagen. Jedenfalls fand sich in der und um die Domstadt herum niemand, der das Pilgerzelt betreiben wollte, berichtet Wallfahrtsorganisationsleiter Bernd Laurenz (56) und zeigt Verständnis: "Die Restaurantbetreiber werden ja in ihren eigenen Betrieben genug zu tun haben." Schließlich dürften insgesamt 500 000 Menschen zum Heiligen Rock pilgern.
Große logistische Aufgabe


Zur bislang letzten Heilig-Rock-Ausstellung (19. April bis 16. Mai 1996) kamen rund 700 000 Besucher. Die Gastronomie boomte während der vier Wochen, zusätzlich wurden im Pilgerzelt (damals auf der Palästra neben den Kaiserthermen) 120 000 Essen verkauft. Veranwortlich fürs Catering zeichnete damals die eigens zu diesem Zweck von den Trierern Bernd Stöcker, Bernd Krier und Bernd Pahl gegründete Firma Synethik.
16 Jahre später stellt sich die Einstein-Gastronomiegruppe der großen organisatorischen und logistischen Herausforderung. Das expandierende Koblenzer Familienunternehmen hat nun den Catering-Zuschlag vom Bistum erhalten - "nach vielen intensiven, aber letztendlich erfolglosen Gesprächen mit der Trierer Gastromonie-Welt", wie Laurenz betont.
Deren Zurückhaltung beim Verpflegungsgroßprojekt liegt möglicherweise auch an den Rahmenbedingungen, die diesmal schwieriger sind als 1996. Das Pilgerzelt mit 2000 Sitzplätzen wird auf dem nördlichen Palastgarten-Areal neben der Kreisverwaltung stehen. Dort ist für die Infrastruktur weniger Platz als auf der Palästra. Für Einstein-Gründer Kenan Tayhus, der das Gastro- und Catering-Imperium Einstein mit seinen fünf jüngeren Geschwistern führt, kein Hinderungsgrund: "Klar, es wird eng für die Produktionsküche und die Spülstraße, aber wir werden das hinkriegen", verspricht der 39-Jährige.
Seit 2010 im Kloster Machern


Trier und Umgebung kennt der Koblenzer gut: Zur Einstein-Gruppe (400 Mitarbeiter, Jahresumsatz im zweistelligen Millionenbereich) gehört seit 2010 auch das Brauhaus im Kloster Machern (Bernkastel-Wehlen).
Außerdem zählte er zu den Bewerbern für den Betrieb des 2005 eröffneten Bitburger-Wirtshauses im Casino am Kornmarkt. Was damals nicht klappte, will Tayhus irgendwann nachholen: "Trier ist ein interessanter Standort. Wir möchten auch dort Fuß fassen."
Und was erwartet die Pilgerzeltgäste? "Wir bieten für jeden etwas", verspricht Tayhus. Salate und Snacks sind ab 3 Euro zu haben; warme Gerichte kosten maximal 8,90 Euro. Alles in allem rund 100 000 Essen dürften im Pilgerzelt über den Selbstbedienungstresen gehen. Tayhus will zur Bewältigung des Andrangs insgesamt rund 100 Mitarbeiter aufbieten.
Eine Speisen- und Getränkekarte sowie Unterlagen für Gruppenreservierungen gibt es bereits im Internet unter der Adresse www.einstein-exklusiv-catering.deExtra

Weitere große Aufträge, die das Bistum zur Heilig-Rock-Wallfahrt vergeben hat: Die großen Zelte (unter anderem auf Domfreihof, Hauptmarkt und Paulusplatz sowie das Pilgerzelt) baut die Firma Hein & Stienen aus Blankenrath (Kreis Cochem-Zell). Für die Veranstaltungstechnik (Beschallung, Beleuchtung) zeichnet die Pro Musik GmbH (Trier) verantwortlich. Die Elektrotechnik und Stromversorgung sind Sache der Firma TRIstrom (Trier). Für den Sicherheitsdienst zuständig ist der Trierer Wachdienst (TWD). Nach Aussage von Wallfahrts-Organisationsleiter Bernd Laurenz sind das "allesamt Partner, mit denen wir bei Veranstaltungen wie den Heilig-Rock-Tagen gut zusammenarbeiten". rm.Extra

Puh, das wird ganz schön viel Arbeit! Massenhaft Pilger werden sich in Trier von Mitte April bis Mitte Mai den Heiligen Rock, das Gewand Jesu, anschauen. Und viele von denen haben natürlich Hunger und Durst. Was zu essen werden sie aber nicht nur in den Restaurants rund um den Dom bekommen, sondern auch in einem Pilgerzelt. Das wird in der Nähe des Palastgartens stehen. Ein Mann aus Koblenz soll dafür sorgen, dass die Menschen, die dorthin zum Essen kommen, immer was in den leeren Magen bekommen. Das haben die Chefs des Trie rer Bistums und Kenan Tayhus, so der Name des Mannes, abgemacht. Tayhus hat eine große Firma. Die wird etwa 100 000 Essen vom Salat bis zum Schnitzel während der Wallfahrt verkaufen. red

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