Fast alle mögen Hans-Walter

Alles beim Alten: Im Stadtrat Hillesheim haben sich die Kräfteverhältnisse nur marginal verändert. Die CDU verliert einen Sitz (an die FWG) und ist nun mit der Wählergruppe Handwerk (ehemals WG Blech) und der FWG mit jeweils sechs Sitzen gleichauf. Die SPD bleibt bei zwei Sitzen, die Wahlbeteiligung lag bei 56,5 Prozent.

 Neuer Rat für alte Stadt: Die FWG wird stärkste Fraktion im Hillesheimer Stadtrat. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Neuer Rat für alte Stadt: Die FWG wird stärkste Fraktion im Hillesheimer Stadtrat. TV-Foto: Archiv/Mario Hübner

Hillesheim. Im neuen Stadtrat von Hillesheim tauscht die FWG (30,3 Prozent) mit der CDU (29,5 Prozent) den Platz als stärkste Fraktion. Eine besondere Machtfülle ergibt sich daraus aber nicht, denn mit der WG Handwerk (29,7 Prozent) gibt es sogar noch eine dritte Kraft, die auf sechs Sitze im neuen Stadtrat kommt. Komplettiert wird die Riege im 20-köpfigen Rat durch die zwei Mann von der SPD (10,4 Prozent). Beide sind neue Gesichter im Rat: Werner Jung, Betriebsratsvorsitzender des Gerolsteiner Brunnens, schaffte den Sprung von Platz 5 auf eins, zudem ist Kreistagsmitglied und Neu-Hillesheimer Stefan Schmitz mit dabei.

Der beliebteste Stadtpolitiker im gesamten Hillesheimer Land aber ist KSK-Filialleiter Hans-Walter Blankenheim (FWG). Nachdem er bereits bei der Wahl zum VG-Rat die meisten Personenstimmen bekam, gelang ihm das auch auf Stadtebene (936). Damit lag er sogar noch vor CDU-Spitzenmann und Stadtbürgermeister Matthias Stein (913). Harald Handwerk, der die Nachfolge von Klaus Blech als Listenführer der WG Handwerk (ehemals Blech) antrat, erzielte ebenfalls ein Top-Ergebnis: 913 Stimmen. Klaus Blech, der sich eigentlich aus der Politik zurückziehen wollte, darf noch eine Legislaturperiode dranhängen: Die Wähler katapultierten ihn von Listenplatz 17 auf 5, und somit in den Rat. Auch Martin Wirtz von der gleichen Wählergruppe machte einen Satz: von 13 auf 2. Bei der FWG machte Theo Valerius, der ausdrücklich als Vertreter der Hillesheimer Gewerbetreibenden kandidiert hatte, auf sich aufmerksam: Er sprang von Platz 7 auf 3. Bei der CDU machte erwartungsgemäß Helmut Schmitz aus Bolsdorf einen Sprung nach vorne (von 9 auf 3), einziges neues Gesicht im Rat in Reihen der Christdemokraten ist der Hillesheimer Bauunternehmer Wolfgang Bauer.

Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) sagte zur Wahl: "Das Ergebnis ist okay, wenngleich ich für die CDU schon etwas mehr erhofft hatte. Aber wahrscheinlich sind wir ein wenig wegen der KSK-Fusion und unsere deutlichen Aussagen zur Ortsumgehung, an der wir aber festhalten werden, abgestraft worden."

Da es kaum Veränderungen gegeben hat, geht Stein zudem von einer "weiterhin sachlichen und harmonischen Zusammenarbeit" aus.

Hoffnungen als Nachrücker können sich machen: Anne Püllen und Manfred Hilgers (beide CDU), Andreas Schreiber (WG Handwerk) sowie Vera Leclaire (FWG) - falls diese drei Fraktionen jeweils einen Beigeordneten stellen. Für Stadtbürgermeister Stein rückt ohnehin ein CDU-Bewerber nach.

Die Wahlbeteiligung sank von 60,2 Prozent im Jahr 2004 auf 56,5 Prozent. Der neue Stadtrat von Hillesheim:



FWG: Hans-Walter Blankenheim, Christoph Bröhl, Theo Valerius, Hubert Renkes, Dieter Bernardy und Paul Dostert; WG Handwerk: Harald Handwerk, Martin Wirtz, Herbert Valerius, Edmund Handwerk, Klaus Blech und Paul Dissemond; CDU: Matthias Stein, Stephan Hoffmann, Helmut Schmitz, Wolfgang Bauer, Ottmar Brück und Hermann-Josef Schmitz; SPD: Werner Jung und Stefan Schmitz.

Meinung

Keine Reibungsverluste

Den Absturz, den die CDU aktuell in den meisten Kommunalparlamenten in der Region erlebt, hat sie im Stadtrat Hillesheim bereits hinter sich. 1999 noch mit zehn und somit der Hälfte der Sitze ausgestattet, rutschte sie 2004 auf sieben und nun auf sechs ab. Somit ist sie schon länger nur noch eine Kraft unter mehreren. Dafür wissen die Hillesheimer CDU-Stadträte aber, was es heißt, konstruktiv mit den anderen politischen Kräften zusammenzuarbeiten. Es ist also davon auszugehen, dass die Arbeit im Hillesheimer Stadtrat, dem mit Matthias Stein auch der gleiche Stadtbürgermeister vorsteht, ohne Reibungsverluste fortgesetzt wird. m.huebner@volksfreund.de

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