Der Meister bleibt, der "Vize" geht

In der kommenden Spielzeit wird der Bezirk Trier neben dem SFG Bernkastel-Kues wieder einen zweiten Vertreter stellen. Es ist nicht Landesliga-Meister Schweich, sondern "Vize" TG Konz-Karthaus.

Schweich/Konz. (wir) So wie die Mosella aus Schweich nach einem miesen Start (2:6-Punkte) die Konkurrenz überraschte, so wurde sie auch vom eigenen Erfolg überrollt. "Eine gute Rolle spielen", hatte Markus Thul in seinem ersten Trainerjahr als Ziel angegeben. Doch dann wurde der Weg zum Titel ein Selbstläufer. Als die Moselaner die Meisterschaft in der Tasche hatten, standen sie sich zwangsläufig vor der Frage: Wollen und können wir überhaupt aufsteigen?

Es war relativ schnell klar, dass der Gang in die Oberliga wenig Sinn machen würde, denn mit Markus Schmitt, David Johnson, Christoph Maerz und David Ossen erklärten vier Leistungsträger, diesen Aufwand nicht betreiben zu wollen. Zudem droht noch der Verlust von Daniel Vinzens und David Ossen aus Studiengründen.

"Wir mussten uns innerhalb einer Woche entscheiden, ob wir hochgehen", sagt Thul, "das war zu wenig Zeit, sich nach Verstärkungen umzuschauen, mit denen wir die höhere Liga in Angriff hätten nehmen können." So entschieden der Verein und Thul, in der Landesliga zu bleiben. Nutznießer des Schweicher Verzichts ist die TG Konz-Karthaus, die, anders als der Meister, von Beginn an als Favorit gehandelt wurde. "Wir wollen ja schon seit zwei Jahren nach oben", sagt TG-Coach Safak Karacam, "deshalb werden wir diese Chance natürlich beim Schopf greifen." Für sein junges Team — nur vier von elf Spielern sind älter als 20 Jahre — sieht er mittel- und langfristig keine Perspektiven in der Landesliga. "Wenn die Spieler sich weiterentwickeln sollen, müssen wir sie höheren Anforderungen aussetzen. Drei oder vier Spiele im Jahr, in denen sie an ihre Grenzen gehen müssen, sind zu wenig." Vor allem in der Einstellung und der mentalen Stärke sieht der Coach bei seinen Schützlingen Nachholbedarf. Safac Karacam ("Ich denke, ich werde als Trainer weiter machen, es sind aber noch einige Dinge zu klären.") setzt in erster Linie auf die gute Nachwuchsarbeit. "Wir werden bestimmt nicht mit dickem Geldbeutel auf Einkaufstour gehen, bemühen uns aber um die eine oder andere Verstärkung. Grundsätzlich möchten wir die gute Aufbauarbeit der vergangenen Jahre fortsetzen." Deshalb wird es auch keine Legionäre geben.

"Wir wollen auch bei den Neuzugängen perspektivisch denken. Es macht keinen Sinn, Spieler nur für eine Saison zu holen." Karacam und sein Team gehen optimistisch in die erste Oberligasaison. Der Ligaerhalt steht aber an erster Stelle.

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