Gut besetztes Lazarett

Viele Verletzte, viele Sorgen: Die Personal-Probleme bei der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen dauern auch nach der Winterpause an.

Laufeld. (wir) Alles sollte anders werden. Nach sieben Jahren beendete Sascha Meeth seine Trainertätigkeit bei der SG Laufeld/Wallscheid/Niederöfflingen und übergab an Jürgen Tücks, der von der Jugend der Trierer Eintracht kam. Der geplante nahtlose Übergang fand nicht statt. Einerseits gab es atmosphärische Probleme im Umfeld, weil Tücks im Gegensatz zu seinen Vorgängern keinen Stallgeruch mitbrachte, andererseits eine geradezu unglaubliche Verletztenmisere. "Hals- und Beinbruch", wurde in der Eifel nicht mehr als Wunsch für eine verletzungsfreie Saison aufgefasst, sondern entsprach der bitteren Wirklichkeit. Innerhalb von fünf Spieltagen fielen vier Akteure für lange Zeit aus — alle mit Brüchen. Duwaine Nahlen (Wadenbein), Sascha Lehnertz (Handgelenk), Tobias Siepe (Fortsatz des vierten und fünften Lendenwirbels) und Daniel Bauer (großer Zeh), dazu kam noch Dominik Franklin mit Adduktoren-Problemen. Alle fielen für den Rest der Vorrunde aus. Toppmöller wieder einsatzbereit

Im Dezember musste Tücks seinen Hut nehmen, Andreas Jany übernahm. Mehr Glück als sein Vorgänger hat er nicht, das lässt sich schon jetzt feststellen. Bei Sascha Lehnertz zwickt jetzt der Meniskus, ihm droht eine Operation. Dominik Franklin hat Rückenbeschwerden — Verdacht auf Bandscheibenvorfall. Bernhard Staab und Eric Schiffels laborieren an Entzündungen im Fußbereich, auch bei Patrick Lehnertz ist im Sprunggelenk etwas nicht in Ordnung, und Christian Bauer ist mit der Bundeswehr für zwei Wochen nach Sardinien. Der einzige Lichtblick für Jany: Marco Toppmöller, der auch vor der Winterpause immer wieder ausgefallen war, ist wieder dabei. Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, möchte man einwerfen, und so kommt es nicht von ungefähr, dass die Beurteilung der Lage durch Andreas Jany eine gehörige Portion Galgenhumor enthält: "Viel schlechter kann es nicht mehr werden." Richtig, von Platz 15 auf 18 ist der Weg kurz. Oder noch eindeutiger: "Wenn man unten anfängt, kann es nur nach oben gehen."Sturmprobleme plagen Trainer Jany

Keine Frage — der Coach ist um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Von Rang fünf, der mit einer guten Portion Blauäugigkeit vor der Saison als Zielsetzung angepeilt wurde, redet in der Eifel niemand mehr. Es kann nur noch darum gehen, dafür zu sorgen, dass die fünfte Saison in der Rheinlandliga nicht gleichzeitig die vorläufig letzte ist. Jetzt hat Jany zwar mit Marco Toppmöller seinen besten Stürmer zurück, wegen der erneuten flächendeckenden Verletzungs-Probleme ist er aber auch derzeit der einzige Hoffnungsträger. Und so zeigte das erste Testspiel beim SV Sirzenich gleich wieder die alten Probleme schonungslos auf. "Wir haben ein Sturm-Problem", hat Jany längst erkannt, "ein oder zwei Knipser kann er aber auch nicht aus dem Hut zaubern." So bleibt nur die Hoffnung, dass die Angeschlagenen bald wieder mit von der Partie sind. Am kommenden Samstag testet die SG beim SV Leiwen (16.30 Uhr), am Samstag, 16. Februar, beim TuS Mosella Schweich (17 Uhr) und eine Woche später um 15 Uhr beim SV Hetzerath. Testspiele auf eigenem Platz: Fehlanzeige. Jany: "Da wir nur Rasenplätze haben, ist das bei dieser Witterung zu unsicher."

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