Zickezacke, zickezacke ...

BITBURG. Beim "Bitburger Bierfest" ist der Name Programm: Bier und Feiern stehen während der vier Wochenenden an oberster Stelle. Szene-Reporter Pierre Rieb hat sich für uns einen Abend lang mitten ins Getümmel gestürzt.

 Ein Prosit: Noch zwei Wochenenden geht's beim Bitburger Bierfest gemütlich zu.Foto: Ingo Zwank

Ein Prosit: Noch zwei Wochenenden geht's beim Bitburger Bierfest gemütlich zu.Foto: Ingo Zwank

Wir haben Freitagabend. Es ist kurz nach 21 Uhr, als ich mich dem hell erleuchteten Bierzelt mit meinem Auto nähere. Vor dem Zelt tanzen die ersten Besucher auf der Straße - die sind wohl schon ein paar Minuten länger hier.Als ich auf einen Parkplatz ein paar Meter weiter einbiegen möchte, bin ich etwas überrascht: Zwei Euro Parkgebühr möchte der freundliche Parkordner von mir haben. Dabei dachte ich, das Parken sei umsonst. Ich bekäme dafür auch einen Verzehrgutschein für eine Gaststätte, entgegnet der Parkordner. Muss nicht sein, schließlich will ich heute Abend ja zum Bierfest, und nicht in die Kneipe. Und der ersehnte kostenfreie Parkplatz ist auch hundert Meter später gefunden.Nach kurzem Fußmarsch kann die Party nun also beginnen. Im Zelt sind noch viele Bänke und Tische frei - besser so, als wenn alles überfüllt wäre. Vorne spielt schon die Band: "Ein Prosit der Gemütlichkeit."Bevor ich's mir jedoch auch selbst gemütlich mache, steht erst einmal der Gang zur Bonkasse an: Rote und blaue Bons gibt's - das System ist einfach und idiotensicher. Einziges Manko: Die Bons werden leider nicht zurück genommen. Und woher soll ich schon jetzt wissen, wie viel ich heute Abend trinken werde.Umso erfreulicher ist dann aber die Tatsache, wie schnell die Bedienung am Getränkeausschank funktioniert. Warten braucht niemand. Innerhalb von ein paar Sekunden erhalte ich mein erstes frisch gezapftes Bitburger. Und das schmeckt vorzüglich. Kein Wunder, die Brauerei steht ja auch ein paar hundert Meter weiter.Im Zelt steigt derweil die Stimmung parallel zum Alkoholpegel. Manche Besucher tanzen bereits auf den Tischen, andere schunkeln auf den Bänken. Die Band teilt den Besuchern auf musikalische Weise mit, dass "in München ein Hofbräuhaus steht". In der Tat - so ein kleiner Hauch von Oktoberfest ist auch beim Bierfest in Bitburg zu spüren. "Anton aus Tirol", "Viva Colonia", "Skandal im Sperrbezirk" - die Band spielt Lieder, die jedermann kennt und die sich problemlos mitgrölen lassen.Bis um 1.30 Uhr dauert die Party - dann hat die Band Feierabend. Während in der einen Ecke bereits Bänke und Tische zusammen geräumt werden, ist in der anderen Ecke des Zeltes noch eine Theke geöffnet. Hier gibt's jetzt noch den Scheidebecher, dann ist Schluss für heute. "Gehen Sie raus, ansonsten werden Sie gleich raus gekehrt", motzt einer der Securities. Ärger will ich heute Abend keinen mehr, also mach ich mich auf den Weg Richtung "Eifelstern". 16 Euro kostet mich das Zimmer für die Nacht. Dafür würde ich jetzt auch kein Taxi mehr bekommen. Und wenn ich selber fahren würde, könnte ich der Polizei an der nächsten Kreuzung meinen Lappen persönlich überreichen.Als ich schließlich im Hotelzimmer ankomme, finde ich auf einmal noch zwei rote Bons in der rechten Hosentasche. Aber jetzt ist auch egal. Die sind auch morgen noch gültig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort