Interview: Alin Coen Band

Neben Maxim war auch die Alin Coen Band beim „AStATiC“-Festival am 18.07. on Stage. Vor ihrem Auftritt stand uns Frontfrau Alin Rede und Antwort. Sie plauderte mit Redakteur Stefan Himmer über ihre Trier-Erinnerungen und den Stil der Band.

Hallo Alin, was fällt dir spontan zu Trier ein?
Alin: Die Tufa! Bisher haben wir immer nur Zeit in der Tufa verbracht. (lacht)

Und wie gefällt dir die Tufa?
Alin: Wir sind da mehrfach aufgetreten, jetzt im Januar und auch schon 2009, bevor wir ein Album hatten. Beim letzten Auftritt war es sehr, sehr gemütlich und es saßen ganz viele Leute einfach auf dem Boden herum. Und das Licht war blau und direkt auf die Menschen gerichtet. Deswegen hatte ich das Gefühl, dass ich den Leuten beim Fernsehschauen zusehe. (lacht) Und ich war in Trier spazieren.

Wo?
Alin: Da, wo diese Altbauten sind …

Die gibt es in Trier an jeder Ecke.
Alin: (lacht) Genau da war ich. Trier ist auf jeden Fall ein hübsches, gemütliches Städtchen.

Am 18.07. tretet ihr beim "AStATiC" im Exhaus auf, zusammen mit Maxim und Monkey Safari. Wie findet ihr das Line-up?
Alin: Ehrlich gesagt kenne ich nur Maxim - und den finde ich prima.

Euer Musikstil lässt sich irgendwo zwischen Soul- und Popmusik verorten. Wie würdet ihr ihn mit eigenen Worten beschreiben?
Alin: Ich empfinde es als Pop-Musik, relativ atmosphärisch und ein bisschen düster. Für mich ist es sogar Trip-Hop, aber kein anderer aus meiner Band sieht das so.

Was sagen die anderen?
Alin: Die wollen dem Ganzen gar keinen Namen geben.

Ihr seid schon länger zusammen unterwegs und seit 2007 eine Band. Gibt es bei euch so etwas wie Lagerkoller?
Alin: Ich muss zugeben, dass unsere letzte Tour ganz easy peasy über die Bühne ging. Das hat vielleicht auch damit zu tun, dass wir uns selbst unsere Freiräume nehmen. Wir waren mit einem Nightliner unterwegs und hatten dadurch immer total viel Zeit. So konnte jeder sein Ding machen. Klar machen wir auch viel gemeinsam, essen etwas zusammen oder spielen Fußball, aber man hat genug Freiraum.

Entwickelt ihr auf Tour auch neue Ideen für Songs?
Alin: Nicht, wenn wir auf Tour sind. Das ist getrennt.

Kann man das als Künstler so strikt trennen?
Alin: Ja, auf jeden Fall. Das ist eine völlig andere Art von Arbeit. Es ist was anderes, live zu musizieren, als sich im Studio auf das Einspielen von Songs zu konzentrieren.

Wie verläuft bei euch der Prozess des Entstehens? Wie sammelt ihr neue Ideen?
Alin: Für das letzte Album haben wir uns in unserem Proberaum zusammengesetzt und jeder hat mal irgendwas angeboten. Einer denkt sich etwas aus, spielt das und dann improvisiert ein anderer etwas dazu. Aus dieser Improvisation entsteht ein Muster, das wir alle gut finden.

Könnt ihr euch vorstellen, auch mal etwas "Schnelleres" oder "Rockigeres" zu machen?
Alin: Uns geht es gar nicht darum, dass wir einem bestimmten Stil treu bleiben. Sondern wir bringen das mit, was wir sind. Ich glaube nicht, dass das alles so ruhig ist bei uns. So richtig ruhig ist das aktuelle Album meiner Meinung nach gar nicht. Aber das ist auch eine Geschmacksfrage. Ich saß zum Beispiel mal neben einem Typen in der Bahn, der mich fragte, welche Musik ich mache. Dann habe ich ihm ein Lied von uns vorgespielt. Und das war eins der Stücke, von denen ich dachte, dass es total laut und kreischig wäre. Hinterher gab er mir meinen MP3-Player zurück und sagte: "Ah, ihr macht also eher ruhige Musik." Da war ich total überrascht! Das ist doch nicht ruhig, dachte ich. (lacht) Ich jedenfalls habe das Gefühl, dass wir sehr krachige Sachen auf der Platte haben. Aber das muss nicht bei jedem so sein.

Interview: Stefan Himmer

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