Knochentrocken, aber spaßig

Kabarett vom Feinsten strapazierte die Lachmuskeln bei der großen Eröffnungsrevue der "Spaß.Gesellschafts.Abende" im Stadttheater.

 Mit seiner unnachahmlichen Art des „zerstreuten Professors“ führt Piet Klocke durchs Programm der Kabarett-Revue zum Auftakt der „Spaß.Gesellschafts.Abende“ im Theater Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Mit seiner unnachahmlichen Art des „zerstreuten Professors“ führt Piet Klocke durchs Programm der Kabarett-Revue zum Auftakt der „Spaß.Gesellschafts.Abende“ im Theater Trier. TV-Foto: Anke Emmerling

Trier. Sechs Profi- und Nachwuchstalente präsentierten ein rasantes Feuerwerk aus Höhepunkten ihrer Programme. Durch den spritzigen Genre-Mix führte Moderator Piet Klocke.Im vergangenen Jahr gastierte das Kabarett-Festival erstmals in Trier und hinterließ einen unvergesslichen Eindruck. Dem wurde die Auftaktrevue der diesjährigen Neuauflage mehr als gerecht, die jetzt im Theater Trier für ein volles Haus und Begeisterungsstürme sorgte. Unterstützt von den Stadtwerken Trier und der RWE Rhein Ruhr präsentierte das Kölner Atelier Theater umwerfend witzige Profi- und Nachwuchstalente aus unterschiedlichsten Sparten - von Magie über Comedy bis Parodie, Musik- und Polit-Kabarett. Durchs Programm führte Piet Klocke, Meister der Auslassung und Andeutung. Der schlaksige Rothaarige mit den fahrigen Gesten präsentierte sich zwar von Viren gebeutelt, dafür aber in humorvoller Bestform, die erste Lachkrämpfe mit einer Schilderung nächtlichen Googelns nach der nicht im Bett befindlichen Ehefrau auslöste. So eingestimmt hatte Desimo aus der "Hochburg des Frohsinns" Hannover leichtes Spiel mit einem buchstäblichen Verriss von Zeitungsartikeln, die sich zur Verblüffung aller am Ende wieder zusammenfügten oder mit einem Geldscheinverschwindetrick. Kölsches Quasselstrippentalent stellte Sia Korthaus unter Beweis, die mit leidvollen Autobahnraststätten-Toilettenpapier-Wassersensoren-Erfahrungen den Nerv des Publikums traf. Vor allem weibliche Zuschauerherzen erstürmte das Musiktalent Holger Edmaier. Mit Musik räumte auch Barbara Kuster in der Publikumsgunst ab. Nach forschem Outing als unerotische bekennende Preußin mit Prinzipien legte sie perfekte Disco- und Tina- Turner-Parodien hin. Neben ihr trieben die beiden Polit-Kabarettisten Fritz Eckenga und Florian Schroeder die Stimmungskurve in die Höhe. Eckenga, knochentrockener und etwas knarziger Westfale, bekannt als Kolumnist der taz, machte seinem Ruf als sprachgewandter Wortkünstler alle Ehre. Komödiantischer, da mit parodistischem Talent reich gesegnet, ging Florian Schroeder zur Sache, der nicht nur Stoiber, Beck und Schäuble, sondern auch Angela Merkel treffend imitierte.Weitere Auftritte in der Reihe: 21. November 20 Uhr, Tufa, Barbara Kuster; 23. November 20 Uhr, Tufa, Fritz Eckenga; 25. November 20 Uhr, Chat Noir Kornmarkt, Florian Schroeder; 29. November, 20 Uhr, Chat Noir Kornmarkt, Sia Korthaus; Weitere Infos: www.spass-gesellschafts-abende.de.

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