Kommunalreform: Hermeskeiler wollen Dreier-Ehe mit Kell und Thalfang

Hermeskeil · Die Verbandsgemeinde (VG) Hermeskeil startet einen neuen Annäherungsversuch für eine Dreier-Ehe mit Thalfang und Kell am See. Sie lädt ihre Nachbarn zu Gesprächen über die Bildung einer „starken VG Hochwald“ ein. Im Keller Rathaus blitzt sie mit diesem Antrag aber ab. Die Thalfanger wollen lieber mit Morbach fusionieren.

 Puzzle: Kommunalreform (Symbolbild).

Puzzle: Kommunalreform (Symbolbild).

Foto: iStock

In den nächsten Tagen werden in den Rathäusern von Kell und Thalfang sowie in den Büros der insgesamt 34 Ortsbürgermeister in den Verbandsgemeinden Thalfang (21) und Kell (13) Post aus Hermeskeil eintreffen. Absender der Briefe, in denen es um das Thema Kommunalreform geht, ist der dortige Verwaltungschef Michael Hülpes.

Der CDU-Politiker hat von den Hermeskeiler VG-Gremien kürzlich den einstimmigen Auftrag erhalten, die führenden Politiker in den beiden Nachbar-Verbandsgemeinden zu Gesprächen einzuladen. Diesem Vorstoß lag ein Antrag der Fraktion "Bürger für Bürger" (BFB) zugrunde.

Die Hermeskeiler gehen auf die Thalfanger und Keller mit dem erklärten Ziel zu, die Möglichkeit einer Fusion zu erörtern. "Wir sollten diese Reform dazu nutzen, eine starke VG Hochwald zu bilden", sagt Hülpes auch mit Blick auf den absehbaren Bevölkerungsrückgang in der Zukunft. Eins stellt Hülpes aber von vorneherein klar: "Es steht außer Frage, dass bei einer Fusion das Mittelzentrum Hermeskeil auch Hauptsitz der Verwaltung wäre."

Die Gedankenspiele über eine solche Dreier-Ehe sind nicht neu. Sie waren bereits voriges Jahr laut geworden. Wegen der Landtagswahl war es um diese Hochzeitspläne aber längere Zeit ruhig geworden.

Die neue Hermeskeiler Offerte wird in den Rathäusern in Thalfang und Kell jedoch skeptisch beziehungsweise ablehnend aufgenommen. In Thalfang wird darauf verwiesen, dass dort der VG-Rat erst vorige Woche mehrheitlich beschlossen hat, dass er Fusionsverhandlungen mit einem anderen Nachbarn - der Einheitsgemeinde Morbach - aufnehmen wird.

Die Thalfanger stehen auf der Streichliste des Landes und sind zu einer Fusion gezwungen.

Der Keller Rathauschef Werner Angsten (CDU) gibt den Hermeskeilern klipp und klar einen Korb. "Wir werden keine Gespräche führen", sagt Angsten. Das habe der Haupt- und Finanzausschuss (HFA) am Dienstag so beschlossen. Angsten betont, dass die VG Kell - anders als Thalfang - auf keiner Streichliste steht und sich auf die Ausnahmeregelungen im Landesgesetz zur Kommunalreform berufen könne.

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