Dritte Auflage für Fiats "tolle Kiste"

Frankfurt · Der Fiat Panda wird größer und geräumiger, sicherer und sparsamer. Seinem Charakter als "tolle Kiste" bleibt er treu. Die Auslieferung hierzulande startet im März. Die Preisliste wird bei etwa 9900 Euro beginnen.

 Der neue Fiat Panda. Foto: Fiat

Der neue Fiat Panda. Foto: Fiat

Frankfurt. 1980 heißen die populären Kleinwagen 2 CV, Renault 4 und Fiat 500. Der VW Käfer beherrscht das Straßenbild. Da erscheint ein Auto mit Kasten-Karosserie und Segeltuch-Sitzen, knappe dreieinhalb Meter lang, 650 Kilogramm leicht. Mit Platz für vier Leute oder einem Kubikmeter Laderaum. Das gilt noch heute als Vorbild. Panda heißt das originelle Auto, Fiat spricht in der Werbung von einer "tollen Kiste". Bis 2003 werden zusammen mit einer zweiten Ausgabe 6,5 Millionen Exemplare gebaut.
Im März 2012 bringt Fiat die tolle Kiste in ihrer dritten Form heraus: etwas länger (3,65 Meter), breiter (1,64 Meter), höher (1,55 Meter). Die Ecken etwas runder, Scheinwerfer und Heckleuchten höher, mit großem Grill, kantigen Radkästen und dicken seitlichen Stoßleisten.
Unverkennbar handelt es sich wieder um den Panda mit tiefer Seitenfensterlinie und charakteristisch hoch angesetztem drittem Fensterchen ganz hinten. Elf Zentimeter mehr Länge und fünf mehr Breite geben Erwachsenen auf den Rücksitzen genügend Raum auf kürzeren Strecken. Serienmäßige fünf Türen - selten in der Klasse - lassen sie ohne Verrenkungen einsteigen. Koffer- und Laderaum entsprechen der Klasse (225 bis 870 Liter), die Rücksitzbank ist gegen Aufpreis sogar verschiebbar. Schalter, Instrumente und das dicke Lenkrad haben eine leicht quadratische Form. Das zweifarbige Arma turenbrett endet rechts in einem großen offenen Fach, was praktisch ist.
Basismotor ist ein bewährter 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner, der mit 69 PS/51 kW, 164 km/h Spitze und dem Sprint von null auf 100 km/h in 14,2 Sekunden seinem Namen Fire (Feuer) nicht mehr ganz gerecht wird. In jeder Hinsicht besser kann es der aus dem Fiat 500 und dem Lancia Ypsilon übernommene Zwei zylinder. Aus knapp 0,9 Litern Hubraum mobilisiert der Turbo 85 PS/63 kW und 145 Nm Drehmoment, fast die Hälfte mehr als das Fire-Triebwerk, dazu bei einer niedrigeren und damit nütz licheren Drehzahl. 177 km/h Spitze und muntere 11,9 Sekunden im Sprint sind gut für die Klasse, der Normverbrauch ist sogar vorbildlich: 4,2 Liter Super (CO{-2}: 99 g/km). Das ist ein ganzer Liter weniger als beim weit weniger temperamentvollen Panda Fire. Der Zweizylinder fährt in Verbindung mit dem automatisierten Schaltgetriebe Dualogic noch 0,1 Liter sparsamer. Dritter Motor ist ein 1,3-Liter-Diesel mit 75 PS/55 kW und 3,9 Litern Normverbrauch. Angekündigt sind der Zweizylinder ohne Turbo mit 65 PS/48 kW und Allradantrieb.
Der Turbo-Zweizylinder rumort kernig bei hohen Drehzahlen. Bei niedrigen säuselt er durchaus angenehm, benötigt aber eine kleine Denkpause, bis er beim Gasgeben richtig zupackt. Das serienmäßige Stopp-Start-System braucht manchmal etwas lange, um wieder zu starten. Der Twinair kann per Eco-Taste auf 77 PS gedrosselt werden und ist erfreulich sparsam.
Mit der exakten Fünfgang- Schaltung und klaren Instrumenten kommen auch Neulinge auf Anhieb zurecht. Die Federung des Kleinwagens ist weniger geschmeidig als bei etlichen Konkurrenten, und der Fahrtwind beginnt ab 120 km/h zu brausen.

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