Projekt ohne Plan

Noch eine Milliarde mehr. Damit ist inzwischen die unglaubliche Summe von deutlich über fünf Milliarden Euro erreicht für den neuen Hauptstadtflughafen in Berlin - nachdem ursprünglich zwei Milliarden Euro an Kosten veranschlagt worden waren.

Das Projekt ist also längst ein Fass ohne Boden. Nicht nur für die Berliner, sondern für alle Steuerzahler in Deutschland. Denn der Bund ist als einer von drei Gesellschaftern des BER mit von der Partie.
Ob die weitere Finanzspritze ausreichen wird - Geld übrigens, das dann woanders fehlt -, kann niemand seriös beantworten. Das gilt genauso für den Eröffnungstermin des Pannenflughafens. Inzwischen wird 2016 anvisiert. Man lehnt sich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn man behauptet, dass im schlimmsten Fall Schönefeld Deutschlands teuerste Bauruine werden könnte. Allein bei der Behebung der Brandschutzprobleme, die das ganze Drama ausgelöst haben, ist kein Vorankommen erkennbar. Völlig offen ist somit, wie das gesamte Projekt überhaupt zu einem guten Ende geführt werden kann. Und zu welchem Preis.
Auch Flughafenchef Hartmut Mehdorn vermag dies nicht überzeugend beantworten. Er hat einerseits das Missmanagement seiner Vorgänger und der politisch Verantwortlichen in Berlin, Brandenburg und im Bundesverkehrsministerium geerbt. Andererseits ist Mehdorn in den letzten Monaten vielfach über forsche Ankündigungen nicht hinausgekommen. Dadurch hat sich der Eindruck verstärkt, dass auch er keinen Plan hat. Aber wer hat den schon beim BER?
nachrichten.red@volksfreund.de

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