Buch Neuerscheinungen - Kriminalromane

Mit vier Neuerscheinungen können Krimifreunde einen spannenden Sommer erleben.

„Mörderische Provence“ - Kommissar mit Mops

Frankfurt (dpa) - Der pensionierte Kommissar Albin Leclerc wird von einem alten Freund gebeten, nach seiner spurlos verschwundenen Tochter Isabelle zu suchen. Der Ex-Polizist kann es nicht lassen und macht sich mit seinem Mops Tyson im Schlepptau auf die Suche. Auf raffinierte Weise schafft er es immer wieder, seine ehemaligen Kollegen in den Fall einzuspannen. Dabei kommt er einem obskuren Ring prominenter Männer auf die Spur, die Frauen für ihre grausamen Phantasien entführen lassen. Die Krimireihe mit Albin Leclerc, geschrieben von einem deutschen Autor unter dem Pseudonym Pierre Lagrange, ragt aus der Flut an Regionalkrimis heraus. So auch der neue Fall „Mörderische Provence“, der sich vor allem durch den spannenden Plot auszeichnet. Erzähltempo und Handlung werden geschickt zu einem Finale furioso gesteigert. Der kantige Pensionär ist eine sympathische Erscheinung, und die an Holmes und Watson erinnernden Gespräche mit seinem Mops sind eine amüsante Bereicherung.

Frauenmorde im Ferienidyll

Berlin (dpa) - Mit ihrem Kommissar Nick Zakos gelingt Stella Bettermann ein eleganter Brückenschlag zwischen Bayern und Griechenland. Zakos hat griechische Wurzeln, wie man so schön sagt, ist aber in München aufgewachsen. Die Heimat seines Vaters ist ihm fremd und vertraut zugleich. Von dieser Spannung lebt Bettermanns Krimireihe. In „Griechische Gefahr“ verschlägt es Zakos auf die Ferieninsel Hydra. Seine Kollegin und Ex-Freundin Fani hat ihn in einem komplizierten Fall zu Hilfe gerufen. Drei alleinstehende Frauen sind grausam auf ähnliche Art ermordet worden. Fani vermutet einen Serientäter hinter den Verbrechen. Aber ihre männlichen Kollegen wollen der jungen und sehr ehrgeizigen Ermittlerin nicht glauben. Wird Nick ihre Theorie bestätigen? Bettermann liefert mit ihrem gut aufgebauten Roman solide Unterhaltungsliteratur, wobei ein zusätzlicher Spannungsfaktor in der ambivalenten Beziehung zwischen Nick und Fani besteht. Enttäuschend ist allerdings die durchaus vorhersehbare Auflösung der Geschichte.

„Das Grab unter Zedern“

Berlin (dpa) - Im südfranzösischen Le Lavandou kocht die Volksseele über, denn der vermeintliche Kindermörder Paul Simon wird nach einem Revisionsprozess freigelassen. Er hatte mehrere Jahre wegen des angeblichen Mordes an seiner Tochter Amélie im Gefängnis gesessen, obwohl ihre Leiche nie gefunden wurde. Gerichtsmediziner Leon Ritter entdeckt bei der Neubewertung der Beweise einen Hinweis, dass das Mädchen vermutlich doch noch lebt. Die Situation spitzt sich zu, als Paul Simon ermordet wird. Remy Eyssen, auch erfolgreicher deutscher Drehbuchautor, ist in seiner Leon-Ritter-Reihe mit „Das Grab unter Zedern“ ein unterhaltender Krimi gelungen. Die Figuren sind überzeugend und facettenreich dargestellt, der Plot ist spannend. Allerdings wirkt die Geschichte teilweise etwas konstruiert mit einigen Logikfehlern, was dem Lesespaß insgesamt jedoch keinen Abbruch tut.

Urlaubskrimi mit südfranzösischem Charme

München (dpa) - Isabelle Bonnet, Kommissarin in einem beschaulichen Dorf in der Provence, lernt gerade das Leben zu genießen, als es mit der Ruhe auch schon wieder vorbei ist. Am Fuße einer Klippe wird eine Nonne tot aufgefunden. Was zunächst wie ein Unfall aussieht, stellt sich schnell als Mord heraus. Bei der Suche nach der Identität der Toten stößt Isabelle auf ein abgelegenes Frauenkloster im gebirgigen Hinterland, in dem es bereits zu einem mysteriösen Todesfall kam. Isabelle traut dem klösterlichen Frieden nicht und begibt sich getarnt als Nonne in das Kloster. Nach einem weiteren Mord gerät auch Isabelle in das Fadenkreuz des Killers. Pierre Martin, hinter dem sich ein deutscher Autor verbirgt, veröffentlicht mit „Madame le Commissaire und die tote Nonne“ einen weiteren Fall mit der taffen Isabelle Bonnet, der seinen Vorgängern in nichts nachsteht. Witzig, flott geschrieben und unterhaltsam präsentiert sich ein gutgelaunter Urlaubskrimi mit viel südfranzösischem Charme.

(dpa)
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