Tote in Niederkorn 74-Jähriger in Luxemburg soll seine Nachbarn erschossen haben

Luxemburg · Ein 74-Jähriger soll im luxemburgischen Niederkorn seine beiden Nachbarn erschossen haben. Bei den beiden Toten handelt es sich um eine 62-Jährige und ihren 54-jährigen Ehemann. Was bisher bekannt ist.

Luxemburg: 74-Jähriger soll Nachbarn erschossen haben​
Foto: TV/Klaus Kimmling

Im luxemburgischen Niederkorn sind am Montagmorgen gegen 10 Uhr Schüsse gefallen – das schreibt die Staatsanwaltschaft Luxemburg am Montagnachmittag in einer Pressemitteilung. Bei den Opfern handele es sich um eine 62-jährige Frau und ihren 54-jährigen Ehemann. Die Polizei habe den 74-jährigen mutmaßlichen Täter, ein Nachbar des Ehepaars, in seinem Haus festgenommen und auf Anordnung der Staatsanwaltschaft verhaftet. Das Motiv des Schützen sei derzeit noch nicht bekannt, doch der Mann werde am Dienstagmorgen dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Der Untersuchungsrichter und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Luxemburg waren am Ort des Geschehens. Die Kriminalpolizei wurde mit den Ermittlungen beauftragt.

Die Polizei hatte am Montagmorgen den betroffenen Bereich rund um die rue des Trévires in der Nähe des Niederkorner Bahnhofs komplett abgeriegelt. Vor Ort erklärte ein Polizeisprecher im Gespräch mit dem Tageblatt, dass die Schüsse gegen 10 Uhr gemeldet worden seien. Bei ihrer Ankunft hätten die Polizisten zwei Tote vorgefunden. „Der Täter konnte direkt vor Ort von uns gestellt werden“, so der Sprecher. Ein Hubschrauber sei ebenfalls kurz über dem Gebiet unterwegs gewesen, der Täter sei jedoch nicht flüchtig gewesen.

Unsicherheit vor Ort

Bei den Anwohnern im Viertel herrschte am Montagmittag große Unsicherheit. Eine Nachbarin berichtete gegenüber dem Tageblatt von drei Schüssen. Innerhalb von wenigen Minuten sei eine erste Polizeistreife vor Ort gewesen, bis wenig später schließlich die Spezialeinheit anrückte. Eine weitere Anwohnerin habe erst gedacht, dass ein Reifen geplatzt sei. „Als ich dann den zweiten und dritten Knall hörte, war für mich klar, dass Schüsse gefallen sind.“ Handwerker, die vor Ort gewesen seien, um ein Garagentor zu ersetzen, gaben an, sie hätten sich während des Einsatzes in die Garage begeben und dort warten müssen.

„Ich habe keine Schüsse gehört“, sagte eine weitere Frau. „Als die Polizei dann mit Revolver, schusssicheren Westen und Gewehren ankam, war ich richtig erschrocken.“ Ein Vater, der sein Kind zur Schule gebracht hatte, sei von den anwesenden Polizisten angehalten worden und hätte seine Taschen leeren müssen. „Sie dachten wohl, er sei der Täter“, sagte sie. Immer wieder seien Anwohner des Viertels von Freunden und Familienangehörigen angerufen worden – sei es aus Neugierde oder weil sie sich vergewissern wollten, dass ihren Liebsten nichts passiert war.

Ein Artikel von tageblatt.lu

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