China und Russland wollen vermitteln

Moskau · Nachricht aus Nordkorea kommt auch beim Treffen von Kremlchef Putin mit seinem chinesischen Gast Xi Jinping zur Sprache.

 Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) empfängt seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Dienstag zum Gespräch im Kreml. Foto: dpa

Russlands Präsident Wladimir Putin (rechts) empfängt seinen chinesischen Amtskollegen Xi Jinping am Dienstag zum Gespräch im Kreml. Foto: dpa

Foto: Sergei Ilnitsky (POOL EPA/AP)

Moskau (dpa) Nach Nordkoreas Raketentest wollen die beiden Nachbarstaaten Russland und China gemeinsam eine Entspannung im Konflikt erreichen. Sie schlugen nach Angaben des russischen Außenministeriums vor, Pjöngjang solle seine Tests einstellen. Im Gegenzug sollten die USA und Südkorea auf gemeinsame Großmanöver verzichten, hieß es in einer Mitteilung am Dienstag.
"Eine unserer gemeinsamen Prioritäten ist es, eine umfassende Lösung für die Probleme auf der koreanischen Halbinsel zu finden", sagte Kremlchef Wladimir Putin bei einem Staatsbesuch des chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Moskau.
Beide Länder wollten für langanhaltenden Frieden und Stabilität im Nordosten Asiens sorgen, sagte er der Agentur Tass zufolge. Sowohl Moskau als auch Peking pflegen freundschaftliche Beziehungen zu dem ansonsten isolierten Pjöngjang.
US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten mehrfach mit Alleingängen in dem Konflikt mit Nordkorea gedroht und auch militärische Aktionen nicht ausgeschlossen. Nach dem jüngsten Test twitterte Trump jedoch, vielleicht werde China Maßnahmen gegen Nordkorea ergreifen, um "diesen Unsinn" zu beenden. Nach Angaben Japans ist die von Nordkorea abgefeuerte Rakete wahrscheinlich in die exklusive Wirtschaftszone des Landes - einer 200-Meilen-Zone vor der Küste - gestürzt. Tokio erklärte, zusammen mit den USA und Südkorea mehr Druck auf Nordkorea ausüben zu wollen. Ministerpräsident Shinzo Abe rief zugleich die Präsidenten Chinas und Russlands auf, beim bevorstehenden G-20-Gipfel in Hamburg eine "konstruktive" Rolle im Konflikt mit Nordkorea zu spielen.
Bei dem Staatsbesuch Xi Jinpings in Moskau lobte Putin den stark steigenden Handel zwischen den beiden Nachbarländern. In diesem Jahr habe man in den ersten vier Monaten bereits ein Wachstum von 37 Prozent beobachtet, sagte Putin laut Agentur Tass. Putin und Xi wollten nach Angaben des Kremls rund 40 Abkommen unterzeichnen und mehrere Verträge im Milliardenwert abschließen. Zu Beginn des Besuches verlieh Putin dem chinesischen Staatsoberhaupt den höchsten russischen Staatsorden - den Orden des heiligen Andreas des Erstberufenen. Man wolle Xi für seine "herausragenden Leistungen zur Stärkung der Freundschaft und Zusammenarbeit" zwischen den beiden Ländern danken.
Extra: KURZ VOR DEM GIPFEL: TRUMP RUFT MERKEL AN


Trotz kontroverser Ansichten zu Themen wie Klimaschutz oder Handelspolitik hat US-Präsident Donald Trump Bundeskanzlerin Angela Merkel seine Unterstützung beim G-20-Gipfel in Hamburg zugesagt. In einem Telefonat der beiden am Montag (Ortszeit) habe Trump gesagt, er freue sich darauf, Kanzlerin Merkel zu helfen, den Gipfel zu einem Erfolg zu machen, teilte das Weiße Haus mit. Die beiden hätten in einem ausführlichen Gespräch Themen wie Klima, eine Initiative zur Förderung von Unternehmerinnen sowie Handel angesprochen, darunter die weltweite Überkapazität von Stahl. Es wird damit gerechnet, dass Trump wegen seiner nationalistischen Handels- und Wirtschaftspolitik sowie der kontroversen US-Klimapolitik für Streit bei dem Treffen am 7. und 8. Juli sorgen könnte. Merkel hatte Trumps Klima- und Handelspolitik bereits mehrfach deutlich kritisiert, ohne seinen Namen zu nennen.

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