Die Folgen der Naturkatastrophe in Japan

++++ Flugpassagiere aus Japan werden derzeit bei ihrer Ankunft in Deutschland nicht auf atomare Verstrahlung untersucht. Im Moment werde dafür "noch kein Anlass gesehen", sagte die Sprecherin des Bundesumweltministeriums, Christiane Schwarte, am Mittwoch in Berlin.

Sollte sich diese Einschätzung ändern, würden die Flughäfen angewiesen, Strahlen-Messstationen einzurichten. "Das Bundesamt für Strahlenschutz beobachtet die Strahlenwerte", versicherte die Sprecherin. "Es ist nicht davon auszugehen, dass es eine Gefährdung für Deutschland gibt." Eine solche sei durch die große Entfernung "praktisch ausgeschlossen".

++++ Das Außenministerium in Berlin hat den Deutschen im Großraum Tokio-Yokohama geraten, die Region wegen der Atomkatastrophe in Japan vorübergehend zu verlassen. Laut Ministerium halten sich gegenwärtig noch etwa 1000 Bundesbürger in Tokio-Yokohama auf. Zu Beginn der Krise seien es etwa 5000 gewesen. Man könne nicht genau sagen, wie viele inzwischen das Land verlassen hätten. "Das Auswärtige Amt empfiehlt allen Deutschen aus der Region um die Atomkraftwerke Fukushima und dem Großraum Tokio-Yokohama, vorübergehend nach Osaka oder über Osaka ins Ausland auszuweichen", hieß es auf der Internetseite des Ministeriums in einem nochmals verschärften Sicherheitshinweis. Osaka liegt etwa 600 Kilometer südwestlich von Tokio und gilt derzeit als relativ sicher. Um den Deutschen zu helfen, hätten die Botschaft in Tokio und das deutsche Generalkonsulat in Osaka ein konsularisches Betreuungsteam eingerichtet, das an den Bahnhöfen Tokio und Osaka-Kobe sowie am Flughafen Osaka präsent sei. Dazu seien Angehörige der Botschaft in Tokio nach Osaka verlegt worden. Die Deutschen in Japan würden durch eine telefonische Hotline und den rund um die Uhr besetzten Krisenstab im Ministerium dabei unterstützt, Tokio zu verlassen. Das Auswärtige Amt warnte vor Aufenthalten im Krisengebiet im Nordosten der Insel Honshu und riet von nicht erforderlichen Reisen nach Japan ab. Das Ministerium geht laut Peschke davon aus, alle deutschen Staatsbürger ausfindig gemacht zu haben, die sich zu Beginn des Erdbebens im Katastrophengebiet aufgehalten haben.

++++ — Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, hat die Situation im Atomkraftwerk Fukushima Eins als "sehr ernst" bezeichnet. Er werde so schnell wie möglich selbst nach Japan fliegen und danach eine Sondersitzung des Gouverneursrats, dem IAEA-Leitungsgremium, einberufen, sagte der 63-jährige Japaner am Mittwoch in Wien. Am liebsten wolle er bereits am Donnerstag aufbrechen, so Amano.

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