Neue KFZ-Steuer belohnt Spritsparer

Trier/München · Autofahrer, die ein sparsames und umweltfreundliches Modell kaufen, werden künftig finanziell entlastet: Zum 1. Juli tritt eine entsprechende Reform der Kraftfahrzeug-Steuer für Neuwagen in Kraft.

(dpa/hw) Rainer Hillgärtner vom Auto Club Europa (ACE) in Stuttgart hält die Reform für „einen Einstieg in die notwendige Ökologisierung der Autosteuer“. Die Änderung würde immerhin auch einen Anreiz zum Kauf effizienterer Fahrzeuge darstellen – weil weniger CO²-Ausstoß auch eine niedrigere Steuer bedeutet. Die Berechnung der KFZ-Steuer beruht ab Juli auf einem Mischkonzept. Auf der einen Seite steht die bekannte Berechnung nach dem Hubraum: Laut Sabine Götz vom Automobilclub von Deutschland (AvD) in Frankfurt werden bei Benzinern zwei Euro pro 100 Kubikzentimetern Hubraum berechnet, bei Diesel sind es 9,50 Euro. Zusätzlich fließt der CO²-Ausstoß in die Berechnung der KFZ-Steuer ein. Dabei gilt vorerst ein Grenzwert von 120 Gramm pro Kilometer (g/km). Stößt der Wagen weniger CO² aus, muss der Halter dafür keine Steuer zahlen.

Am niedrigsten wird nach Berechnungen des ADAC die Abgabe künftig bei kleinmotorigen Benzinern ausfallen. So muss man etwa für einen neuen Chevrolet Matiz 0,8 S ab Juli nur noch 16 Euro im Jahr bezahlen, bisher waren es 54 Euro. Auch Besitzer eines Smart fortwo 45 kw profitieren von der Reform, denn mit 20 Euro jährlich liegt die Steuer um 47 Euro unter der bisherigen.

Großes Einsparpotenzial bieten laut ADAC Klein- oder Mittelklassewagen mit Dieselantrieb. Ganz vorne liegen beispielsweise der BMW 118d sowie der VW Golf 2,0 TDI DPF 119g, deren Kfz-Steuer mit 190 Euro künftig um 118 Euro geringer ausfallen wird. Bei den Benzinern zählen zwei Modelle mit Hybrid-Antrieb zu den klaren Gewinnern: Der Besitzer eines Toyota Prius etwa bezahlt mit einem Jahresbetrag von 30 Euro eine um 71 Euro niedrigere KFZ-Steuer. Um 66 Euro günstiger wird demnächst der Honda Civic Hybrid 1,3 besteuert. Für Neufahrzeuge dieses Modells müssen die Halter ab Juli 2009 nur noch 28 Euro bezahlen.

Teuer wird es bei den großen und leistungsstarken Wagen: Beim Mercedes ML 350 werden beispielsweise jährlich 392 Euro fällig (plus 156), beim BMW M5 SMG sind es 548 Euro (plus 211) und beim Porsche Cayenne S verlangt der Fiskus 574 Euro Steuer im Jahr (plus 244).

Schon angmeldete Fahrzeuge werden weiterhin nach dem geltenden Steuerrecht behandelt. Sie werden nach einer Übergangszeit ab 2013 in die CO²-orientierte Kraftfahrzeugsteuer übergeführt.

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