Rallye als Wirtschafts-Motor

"Die Deutschen sind ja richtig locker und nett - und das Land ist auch schön." Das hörte man während der Fußball-WM ständig von Touristen. Ähnlich begeistert waren schon in den Vorjahren viele Besucher der Deutschland-Rallye rund um Trier.

Einige von ihnen nehmen 1000 Kilometer Anreise in Kauf, um dabei zu sein. Die Groß-Veranstaltung, zu der mindestens 200 000 Zuschauer erwartet werden, ist eine Werbung für die Region: eine großartige Gelegenheit, die Menschen von der landschaftlichen Schönheit und der Kultur der Region zu überzeugen. So kann die Rallye nicht nur ein Werbeträger sein, sondern auch ein Wirtschaftsmotor werden: Die Rallye-Fans bescheren den Hotels und Restaurants volle Häuser, auch der Einzelhandel profitiert. Trier kann sich dabei in diesem Jahr noch besser positionieren. Rallye und Stadt-Geschichte werden verzahnt: So haben die Besucher am kommenden Wochenende nicht nur die Möglichkeit, die Rennboliden in Aktion zu bestaunen. Sie können dann auch den Gladiatoren beim Römer-Spektakel "Brot und Spiele" zuschauen. Da zeigt sich, wie wichtig es ist, dass alle an einem Strang ziehen und ihre Konzepte abstimmen. Doch es gibt noch mehr Potenzial. Für die Kurzzeit-Besucher könnten ganze Päckchen geschnürt werden, in denen Wein und Kultur schmackhaft gemacht werden. Das kann verbessert werden. Auf ein großes Manko hat die Region jedoch wenig Einfluss: In Deutschland hat die Rallye-WM nicht den Stellenwert wie anderswo. Ein deutscher Top-Fahrer würde das ändern - ein Sympathieträger mit Siegchancen. Ein zweiter Walter Röhrl ist jedoch nicht in Sicht. d.juchem@volksfreund.de

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