Unruhige Zeiten

"Kein Mensch ist unersetzlich", sagte Bernd Gritzmacher gestern auf die Frage, ob er sich denn keine Gedanken um seinen Nachfolger als Präsident von Eintracht Trier mache. Gedanken sollten sich auf jeden Fall die Eintracht-Mitglieder machen, und zwar über die Art und Weise, wie sie von Vereinsseite über die Gritzmacher-Nachfolge im Dunkeln gelassen werden.

Namen sind im Vorfeld der heutigen Mitgliederversammlung nicht genannt worden, nur der diffuse Hinweis, dass ein neues Konzept präsentiert wird, über das die Mitglieder erst abstimmen müssen. Arbeitet so eine professionelle Vereinsführung? Wohl kaum. Wer Spekulationen und Gerüchte mitten im Abstiegskampf anheizt, darf sich über Unruhe im Umfeld nicht wundern. Unruhigen Zeiten geht auch das neue Eintracht-Präsidium entgegen. "Mein Nachfolger muss sehen, dass er die Eintracht auf dem selben Level hält - im wirtschaftlichen Bereich und in der Außendarstellung", fordert Bernd Gritzmacher. Keine leichte Aufgabe angesichts der Bedingungen und Auflagen im Lizenzierungsverfahren, die der Verein bis Mitte Juni erfüllen muss. Sportlicher Erfolg ist die Voraussetzung dafür, dass die Eintracht ihren Weg der wirtschaftlichen Konsolidierung fortführen kann. Vielleicht hat Gritzmacher Glück gehabt, dass in seine Amtszeit der Zweitliga-Aufstieg gefallen ist. Was er und seine Kollegen daraus gemacht haben, verdient jedenfalls höchste Anerkennung: Abbau von Altlasten, Ausbau des Stadions und der Bau neuer Trainingsplätze. Die offene, ehrliche und zuschauernahe Arbeit von Gritzmacher hat bewirkt, dass Fans und Sponsoren der Eintracht wieder vertrauen. Daran wird sein Nachfolger gemessen werden. s.strohm@volksfreund.de

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